Brand in Evenhausen

Die Flammen schlagen durch das Dach des Mehrfamilienhauses in Evenhausen. Foto: Freiwillige Feuerwehr Leopoldshöhe
Die Flammen schlagen durch das Dach des Mehrfamilienhauses in Evenhausen. Foto: Freiwillige Feuerwehr Leopoldshöhe

Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses stand in Flammen

Evenhausen (ted). Viel Glück hatten die Bewohner eines Mehrfamilienhauses im Leopoldshöher Ortsteil Evenhausen. Eine Bewohnerin hatte nach Mitternacht Feuer im Dachgeschoss bemerkt und ihre Mitbewohner alarmiert. Als die Einsatzkräfte der Leopoldshöher Feuerwehr am Brandort eintrafen, schlugen die Flammen schon durch das Dach.

Um 1.58 Uhr rissen die Melder die freiwilligen Helfer aus dem Schlaf. Als wenige Minuten später das erste Löschfahrzeug auf der Straße Evenhausen im Ortsteil Evenhausen eintraf, sahen sie schon die Flammen durch die der Straße „An der Windwehe“ zugewandte Dachseite schlagen. Die Einsatzkräfte bauten rasch eine erste Löschwasserversorgung auf und begannen unter Atemschutz einen Innenangriff. Der musste nach Angaben des Leiters der Feuerwehr, Harald Schubert, alsbald abgebrochen werden, weil sich vor dem Angriffstrupp eine Feuerwand aufbaute, die mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln nicht mehr bekämpft werden konnte.

Ein Trupp unter Atemschutz wartet auf seinen Einsatz. Foto: Freiwillige Feuerwehr Leopoldshöhe
Ein Trupp unter Atemschutz wartet auf seinen Einsatz. Foto: Freiwillige Feuerwehr Leopoldshöhe

Nicht alle Bewohner zuhause

Noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr hatten sich die Bewohner des Hauses ins Freie gerettet. 14 Personen seien dort gemeldet, sagte Schubert. Die Feuerwehr bildete zusammen mit den ebenfalls alarmierten Einsatzkräften des Leopoldshöher Deutschen Roten Kreuzes einen Abschnitt, der sich ausschließlich um die vom Brand betroffenen Personen kümmerte. Sie stellten fest, dass sich niemand mehr im Haus befand und damit keine Menschen mehr in Gefahr waren. Nach Angaben des DRK Leopoldshöhe waren nicht alle Bewohner zuhause, so dass eine Zeit lang nicht ganz klar war, ob alle Personen das Haus verlassen hatten.

Als Herausforderung stellte sich die Wasserversorgung dar. Alle Hydranten an der Straße Evenhausen werden von derselben Wasserleitung versorgt. Da der Einsatzleiter entschied, dass nach dem abgebrochenen Innenangriff das Feuer von außen massiv bekämpft werden soll, benötigten die Einsatzkräfte mehr Wasser, als diese eine Leitung hergibt. Sie bauten eine Versorgungsleitung zur an der Hauptstraße verlegten Hauptwasserleitung an. Dazu musste die Hauptstraße in Höhe der Einmündung Evenhausen kurzzeitig gesperrt werden. Damit war die Wasserversorgung gesichert. Die Feuerwehr setze drei C-, ein B-Rohr sowie das Wenderohr der Drehleiter ein.  

Der Maschinist wacht am Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) darüber, dass die Löschtrupps genügend Wasser bekommen. Foto: Freiwillige Feuerwehr Leopoldshöhe
Der Maschinist wacht am Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) darüber, dass die Löschtrupps genügend Wasser bekommen. Foto: Freiwillige Feuerwehr Leopoldshöhe

Langwieriges Nachlöschen

Neben den 47 Einsatzkräften der Feuerwehr waren auch die Retter des DRK, ein Rettungs- und ein Notarztwagen des Regelrettungsdienstes alarmiert worden. Kurzzeitig gab es Überlegungen, die vom Brand betroffenen Personen zunächst in einem Bus, dann in der Wache der Feuerwehr unterzubringen und zu versorgen. Doch die Betroffenen kamen schnell bei Verwandten unter. Nachdem klar war, dass keine Verletzten zu versorgen sind, rückten Notarzt- und Rettungswagen wieder ab. Die Helfer des DRK blieben, um die medizinische Versorgung der Feuerwehrkräfte sicherzustellen.

Im Korb der Drehleiter steht eine Einsatzkraft, um unter Atemschutz den Dachstuhlbrand zu löschen. Foto: Freiwillige Feuerwehr Leopoldshöhe
Im Korb der Drehleiter steht eine Einsatzkraft, um unter Atemschutz den Dachstuhlbrand zu löschen. Foto: Freiwillige Feuerwehr Leopoldshöhe

Nachdem die großen Flammen bekämpft waren, baute die Freiwillige Feuerwehr wieder Innenangriffe auf, um Brand- und Glutnester ausfindig und unschädlich zu machen. Außerdem setzte sie von der Drehleiter aus Trupps ein, die die Dachhaut öffneten und Wasser auf die Glutnester gaben. Trotz dieser Bemühungen flammte der Brand an der Schonsteinverkleidung kurzzeitig wieder auf. Diese Nachlöscharbeiten zogen sich über Stunden hin.

Ursache noch unbekannt

Mehr als zehn Atemschutztrupps mit je zwei Personen waren dazu im Einsatz. Da die Zahl der bei der Feuerwehr Leopoldshöhe vorgehaltenen Atemschutzgeräte für einen Einsatz dieser Länge nicht ausreichen, alarmierte der Einsatzleiter den Abrollcontainer Atemschutz des Kreises Lippe nach. Dabei handelt es sich um einen auf einem Lkw verladenen Container, der auch bei anderen Feuerwehren im Kreis bei solchen Lagen eingesetzt wird.

Im Abrollcontainer liefert der Kreis Lippe Material für Einsätze unter Atemschutz. Foto: Freiwillige Feuerwehr Leopoldshöhe
Im Abrollcontainer liefert der Kreis Lippe Material für Einsätze unter Atemschutz. Foto: Freiwillige Feuerwehr Leopoldshöhe

Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch bis nach 6 Uhr hin. Nicht mehr benötigte Kräfte rückten nach und nach ab. Gegen 7.30 Uhr beendete die Freiwillige Feuerwehr den Einsatz und meldete ihre Fahrzeuge wieder einsatzbereit.

Die Kriminalpolizei begann schon in der Nacht ihre Untersuchungen über die Brandursache. Sie beschlagnahmte die Brandstelle. Bislang steht die Brandursache nicht fest. Den Schaden schätzt die Polizei auf 150.000 Euro. Das Haus ist bis auf Weiteres unbewohnbar.

Gerade haben die Einsatzkräfte das Feuer im Dachstuhl des Mehrfamilienhauses in Evenhausen für gelöscht erklärt. Foto: Freiwillige Feuerwehr Leopoldshöhe
Gerade haben die Einsatzkräfte das Feuer im Dachstuhl des Mehrfamilienhauses in Evenhausen für gelöscht erklärt. Foto: Freiwillige Feuerwehr Leopoldshöhe

Transparenzhinweis

Der Verfasser ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe und war am Einsatz beteiligt.