Zwischen den Hausnummern 9 und 11 soll er eingerichtet werden
Leopoldshöhe (ted). In Stoßzeiten wird es in Zukunft einfacher sein, über die Herforder Straße im Ortskern Leopoldshöhe zu kommen. Nach fast zwei Jahren sind sich die Verwaltungen von Kreis und Gemeinde sowie die Leopoldshöher Verkehrspolitiker einig geworden. Zwischen dem Restaurant Alt-Athen und der Niederlassung der Oerly-Musikschule soll es einen Zebrastreifen geben.
Angestoßen hatte die Diskussion der damalige Senioren- und Behindertenbeauftragte der Gemeinde Wolfgang Glauer. Anlass war eine Baustelle für einen Neubau an der Herforder Straße. Dafür war der Bürgersteig an der Rathausseite gesperrt. Glauer ging Hinweisen und Beobachtungen nach, nach denen es gerade für Ältere und Kinder schwer war, auf die andere Straßenseite zu kommen. Nach einigen Gesprächen hatte Glauer sein Anliegen durchgesetzt. Der Kreis Lippe als Straßenverkehrsbehörde ordnete einen provisorischen Zebrastreifen an. Kaum war die Sperrung des Bürgersteiges aufgehoben, verschwand der Zebrastreifen. Die Querungsprobleme zu Stoßzeiten blieben.
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Ev.-ref. Kirchengemeinde Leopoldshöhe
Im August 2020 beantragte die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen die dauerhafte Einrichtung eines Zebrastreifens. Die Gemeindeverwaltung sah das Verlangen wegen der Platzverhältnisse skeptisch. Die SPD-Fraktion wollte keinen festen Zebrastreifen, weil der das von ihr geforderte Verkehrsgesamtkonzept für den Ortskern gefährde. Das sah der Vertreter der FDP ähnlich. Am Ende stimmten alle Fraktionen dem Antrag der Grünen zu.
Im Juli 2021 berichtete die Gemeindeverwaltung von einem Termin mit der Kreisverwaltung. Die bewerteten einen Überweg als hilfreich. Unklar war, wo der Zebrastreifen eingerichtet werden könnte. In seiner September-Sitzung hatte der Ausschuss für Straßen, Plätze und Verkehr zuletzt über die Sache beraten. Die Mitglieder beschlossen, dass zu den möglichen Standorten, dem des ehemaligen Provisoriums oder in Höhe der Häuser Herforder Straße 9 und 11 eine Stellungnahme der Straßenverkehrsbehörde eingeholt werden solle.
Am 18. November 2021 traf man sich an der Herforder Straße. Dabei sei eine Hauptlaufrichtung für Fußgänger ausgemacht worden, die vom Markplatz oder Rathaus kommend auf die gegenüber liegende Straßenseite führt, an der die Musikschule Leo, Grill Alt-Athen und das Schreibwarengeschäft Klassentreff stehen. Für die Straßenverkehrsbehörde bieten sich beide Standorte an. Der Standort zwischen den Häusern Herforder Straße 9 und 11 sei geeigneter, da sich dort keine unmittelbaren Grundstückseinfahrten befinden. Außerdem gibt es dort einen Beleuchtungsmast. Ob das Licht der Leuchte ausreichend ist, muss noch geprüft werden.
Für den Zebrastreifen würden beide Parkplätze vor dem Grill Alt Athen wegfallen. Beim Standort des ehemaligen Provisoriums würde nur eein Parkplatz entfallen, sagt die Verwaltung. Dort müsste aber eine Beleuchtung installiert werden, was mit zusätzlichen Kosten verbunden wäre.
Die Verwaltung schlug den Mitgliedern des Gemeinderates deswegen den Standort vor den Häusern 9 und 11 vor.
Hermann Graf von der Schulenburg (FDP) fragte in dem Zusammenhang nach dem von der SPD einst geforderten Verkehrskonzept für den Ortskern. Vor allem nachmittags sei es dort chaotisch. Durch den Zebrastreifen solle die Situation dort nicht noch unfallträchtiger werden, vor allem die Ausfahrt vom Parkplatz des Edeka sei problematisch.
Die Verwaltung tue sich schwer mit einem solchen Konzept, sagte Dirk Puchert-Blöbaum, Fachbereichsleiter Bauen, Planen, Umwelt der Gemeindeverwaltung. Es gebe keine Kenntnis über auch nur einen Unfall. Über einzelne Punkte können man sprechen, wie den Stellplatz an der Edeka-Ausfahrt. Letzterem pflichtete Schulenburg bei: „Wir sind relativ schnell aa diesen Punkten.“ Jürgen Hachmeister meinte, die FDP ziele darauf ab, den Autoverkehr flüssiger zu machen. Fahrradfahrer müssten gleichwertig gesehen werden. „Wir müssen als erstes etwas für die Schwächeren tun.“
Thomas Jahn (SPD) verwies auf den überörtlichen Verkehr, der über die Haupt- zur Herforder Straße fließe. „Wo kommt der Verkehr her, wo fließt er hin?“, fragte Jahn. Der Überweg trage zur Verkehrssicherheit bei.
Der Gemeinderat folgte dem Vorschlag der Verwaltung und beauftragte sie, den Zebrastreifen mit Markierung, Beschilderung und Prüfung der Beleuchtung schnellstmöglich umzusetzen. Die Vertreter der FDP enthielten sich, alle anderen Parteien stimmten dafür. Frank Sommer von der Gemeindeverwaltung wies darauf hin, dass wegen der gegenwärtig feuchten und kühlen Witterung nicht markiert werden könne, dass bis zur Einrichtung des Überwegs also noch ein wenig Zeit ins Land gehen könne.
Im August 2020 beantragte Bündnis 90 / Die Grünen die dauerhafte Einrichtung des Zebrastreifens. Die Gemeindeverwaltung sah das Verlangen skeptisch. Wegen der Platzverhältnisse könne ein dauerhafter Streifen dort nicht verwirklicht werden. Die Polizei sehe dort keine Gefahren, hieß es damals. Die SPD-Fraktion sah in der festen Einrichtung eines Zebrastreifens eine Festlegung, die das von ihr geforderte Verkehrsgesamtkonzept für den Ortskern gefährde. Das sah der Vertreter der FDP damals ähnlich. Schließlich stimmten alle Fraktionen dem Antrag der Grünen zu. Die Kommunalwahl stand vor der Tür.