Tag der Offenen Tür bei der Feuerwehr
Leopoldshöhe (ted). Lange war nichts. Zwei Jahre verzichteten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe auf alle öffentlichen Veranstaltungen. Und jetzt der Tag der Offenen Tür auf dem Gelände der Feuerwache am Schuckenteichweg, wie immer am Himmelfahrtstag. Es scheint, als hätten nicht nur die Männer und Frauen solche Tage vermisst. Selten hatten sie so viele Besucher.
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Kinderturnen
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Schon gegen zehn Uhr am Morgen füllte sich das Gelände zusehends. Die Wehrleute hatten ihre Fahrzeuge aufgestellt. Der Leopoldshöher Ortsverein der Deutschen Roten Kreuzes hatte seinen Kommando- und seinen Rettungswagen mitgebracht. Ähnlich wie die Leopoldshöher Wehr nehmen die DRKler auch überörtliche Aufgaben wahr. Die Johanniter Motorradstaffel war mit zwei Motorrädern gekommen. Sie begleitet den von den Leopoldshöhern organisierten Mot-Marsch der lippischen Feuerwehren, bei dem die Motoradfahrer das Sichern einer etwa 30 Fahrzeuge umfassenden Kolonne von Feuerwehrfahrzeugen üben.
Die Jugendfeuerwehr hatte eine Olympiade vorbereitet, zu dem auch Ziellöschen mit dem Strahlrohr gehörte. Mancher Vater half seinem Kind gern, gut zu treffen. Eine andere Aufgabe war, an ein Standrohr verschiedene feuerwehrtechnische Teile anzubauen.
Brandschutzerziehung ist eine der Aufgaben der Feuerwehren. Die Leopoldshöher Wehr übt mit den Kindern und Jugendlichen der Schulen und Kindertagesstätten die Räumung der Gebäude, zeigt ihnen ihr Material und wie Brände verhindert werden können. Dazu verfügt sie über einen Anhänger, in das Material für die Brandschutzerziehung untergebracht ist.
Da stand auch Michael Bschorr vom Team Psycho-soziale Unterstützung (PSU) der Feuerwehr. Bschorr verteilte Kinderfinder an Eltern, kleine dreieckige, reflektierende Aufkleber, die am Fuß der Kinderzimmertüren angebracht werden. „Damit können die Feuerwehrleute bei einem Brand sehen, wo sich Kinder versteckt haben könnten“, sagt Bschorr. Immer wieder kommt es vor, dass Kinder sich unter Betten oder in Schränken verstecken. Die Einsatzkräfte dringen wegen des unter der Decken hängenden Rauches nahe des Bodens vor.
Zu einem Tag der offenen Tür gehört auch immer eine Übung. Diesmal ging es nicht um einen Löschangriff, sondern um einen Gefahrstoffunfall, bei dem der ABC-Zug der Feuerwehren zum Einsatz kommt. Der wird mit Männern und Frauen aus den Feuerwehren Leopoldshöhe und Oerlinghausen besetzt. Sie müssen dafür neben der normalen Ausbildung besondere Lehrgänge hinter sich bringen und neben den vierzehntägigen Dienstabenden der normalen Wehr an eigenen Dienstabenden teilnehmen.
Zwei Einsatzkräfte zeigten, was sie tun müssen, bevor sie sich einem Gefahrstoff nähern sollen. Sie rüsteten sich mit Atemschutzgeräten aus und legten dann den sogenannten Chemikalien-Schutz-Anzug (CSA) an, den sie dann nach abgeschlossenen Übungseinsatz unter einer Dekontaminations-Dusche reinigten.
Eine Hüpfburg, Kinderschminken und ein Bereich, in dem kleinere Kinder in einer Halle abgeschirmt vom übrigen Trubel auf einem ausgelegten Teppich mit Modellfahrzeugen, natürlich Feuerwehren, spielen konnten, hatten die Wehrleute organisiert.
600 Portionen Erbsensuppe aus der Gulaschkanone hatte die Küchencrew mittags ruckzuck ausgegeben. 1.100 Bratwürste hatte die Bratwurstmannschaft zum Ende des Tages gedreht und verkauft sowie viele Kilogramm Pommes frites frittiert. 60 Kinderfeuerwehrhelme hatten Eltern gekauft. An den Getränkeständen waren ungezählte Liter an Getränken getrunken worden. 57 selbstgebackene Kuchen und Torten hatten die Frauen der aktiven Wehrmänner aufgetischt und waren von den Gästen aufgegessen worden.
An Ende des Tages gab es bei Besuchern und der Feuerwehr nur zufriedene Gesichter. Offenbar sind die Menschen hungrig nach solchen Veranstaltungen. Die Erfahrung hatte schon der Heimatverein Leopoldshöhe gemacht. Ihm waren beim Osterfeuer 700 Bratwürste rasch ausgegangen – und die Getränke fast.