Leo öffnet sich: HPS auf Zukunftskurs

Zahra Budak (links) und Helena Hertel sind die Seelen des Geschäfts, Heiko Prietzel (rechts) ist der Gründer der HPS Group, Andreas Meineke unterstützt ihn in der begonnenen Expansionsphase. Sie stehen vor der Brandmeldezentrale des Gebäudes am Westring, in dem sich die Firmenzentrale befindet. Foto: Thomas Dohna
Zahra Budak (links) und Helena Hertel sind die Seelen des Geschäfts, Heiko Prietzel (rechts) ist der Gründer der HPS Group, Andreas Meineke unterstützt ihn in der begonnenen Expansionsphase. Sie stehen vor der Brandmeldezentrale des Gebäudes am Westring, in dem sich die Firmenzentrale befindet. Foto: Thomas Dohna

Heiko Prietzel sorgt für Sicherheit in Gebäuden

Asemissen (ted). Ein kleiner quadratischer roter Kasten, oft neben einer Tür. Eine dünne Glasscheibe, dahinter ein Knopf: ein Feuermelder, unscheinbar und im Fall des Falles Leben rettend. Seit rund 20 Jahren beschäftigt sich Heiko Prietzel mit Brandmeldeanlagen und allem, was damit zusammenhängt. Die HPS Group macht bei der Aktion „Leo öffnet sich“ am Samstag, 29. Juni 2024, mit. Sie ist am Westring 10–12 zu finden.

Prietzel hat sich durchgekämpft. Der heute 57-Jährige war in der damaligen DDR in seiner Heimatstadt Rostock Fachkraft für CNC-Maschinen. Nach dem Mauerfall 1989 machte er sich auf in den Westen, um hier Arbeit zu finden. „Das hat sofort geklappt“, sagt er. Er fing bei der MSG, der Montage Service GmbH an, ein Tochterunternehmen eines Herstellers von Dachhauben in Bad Salzuflen. Dort war damals Andreas Meineke Geschäftsführer.

Nach einiger Zeit suchte Meineke jemanden für den Innendienst. Prietzel war ihm aufgefallen. „Ich war gern als Monteur unterwegs“, sagt Prietzel, dem man noch heute immer wieder einmal in Handwerkerhose begegnen kann. Prietzel probierte die neue Position aus. „Das gefiel mir“, erinnert er sich. Doch das reichte ihm nicht. Er belegte einen Lehrgang zum Technischen Betriebswirt bei der Industrie- und Handelskammer. „28 sind angefangen, acht übriggeblieben. Einer von denen war ich“, sagt Prietzel nicht ohne Stolz.

Bundesweit bekannt

Unterdessen war Prietzel bei einem anderen Unternehmen gelandet. Für die Firma sah er dort Chancen, die seine Vorgesetzen aber nicht hätten wahrnehmen wollten, erzählt Prietzel. Er fühlte sich zunehmend unwohl und begann sich selbstständig zu machen. Zum 1. Januar 2005 gründete er die HPS Group.

„In einem gesättigten Markt ist ein neuer Selbstständiger nicht gern gesehen“, sagt Prietzel heute. Er biss sich auch hier durch, knüpfte Kontakte und gewann Kunden. Inzwischen arbeitet er in Normungsausschüssen und Verbänden seiner Branche mit und ist da bundesweit bekannt.

Vorbeugender Brandschutz

Die HPS Group sei inzwischen eines von bundesweit etwa zehn Unternehmen, die eine Gesamt-Zertifizierung über die gesamte Sicherheitstechnik haben, was Brandsicherheitsanlagen und Sicherheitsanlagen einschließt. „Wir sind ein reiner Industriedienstleister“, sagt Prietzel.

Vorbeugender Brandschutz nennt sich das, was die HPS Group macht. Sie plant und baut zusammen mit Behörden und Auftraggebern Brandmelde- und Brandschutzanlagen und Rauchabzugseinrichtungen. Das fängt bei den roten Feuermeldern an und hört bei Brandschutztüren, Wegweisern zu Sammelplätzen, Notbeleuchtung und Rauchabzugshauben nicht auf.

Gelernte Fachkräfte

Ein Detail: Wenn Brandschutztüren sich automatisch schließen können, müssen sie von Flüchtenden auch wieder geöffnet werden können. Die schweren Türen messen den Druck, der auf sie ausgeübt wird und erkennen so, ob jemand die Tür öffnen will, schwenken automatisch auf und fallen anschließen wieder zu.      

Die HPS-Mitarbeiter müssen gelernte Fachkräfte sein, zum Beispiel Elektriker. Sie bekommen Schulungen, damit sie an Brandmeldeanlagen arbeiten dürfen. „Wenn der Kunde noch eine Steckdose braucht, bauen wir die auch ein“, sagt Prietzel.

Ein neues Geschäftsfeld

Dieser Service eröffnet Prietzel ein neues Geschäftsfeld: das Gebäudemanagement. „Kunden fragen immer wieder, ob wir nicht auch einen Gebäudereiniger wüssten oder die vorgeschriebene regelmäßige Kontrolle der elektrischen Anlage im Gebäude übernehmen könnten, wenn wir ohnehin dort sind“, sagt Prietzel. So ist die HPS Group an einen großen Auftrag in Hamburg gekommen.

„Die Kunden rennen uns die Bunde ein“, sagt Prietzel. Damit er mehr am und weniger im Unternehmen arbeiten kann, hat er sich einen alten Bekannten an die Seite geholt. Sein früherer Chef Meineke hilft ihm, in dieser Expansionsphase Struktur ins Unternehmen zu bekommen. „Heiko hat eine große Kundennähe“, sagt Meineke.

Eigentlich ist Meineke schon ein paar Jahre im Ruhestand. Die Aufgabe reizt den 68-Jährigen aber. In fünf Jahren will die HPS-Group auf 80 Mitarbeiter gewachsen sein und vier Standorte in Deutschland aufgebaut haben. Dazu stellt HPS jetzt schon zwei neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Innendienst ein. „Wir finanzieren das alles aus eigener Kraft mit einem hohen sechsstelligen Betrag und ohne Fremdkapital“, sagt Prietzel nicht ohne Stolz.

Mit Hilfe der Aktion „Leo öffnet sich“ will sich das Unternehmen in Leopoldshöhe bekannter machen, „weil wir nur außerhalb von Leopoldshöhe unterwegs sind“, sagt Prietzel. So will er die HPS Group frühzeitig bei möglichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewusst machen. In Zukunft kann sich Prietzel auch vorstellen, junge Leute auszubilden.   

Leo öffnet sich

Die Aktion „Leo öffnet sich“ am Samstag, 29. Juni 2024, ist aus einer Idee Leopoldshöher Unternehmer heraus entstanden. Daran beteiligen sich 25 Leopoldshöher Unternehmen aller Größen. Die Unternehmen öffnen sich zwischen 10 und 16 Uhr. Ein Bus-Shuttle der Firma Wellhausen verbindet die Unternehmen miteinander.

Bisher haben wir vorgestellt:
Hier ist eine interaktive Karte mit allen teilnehmenden Unternehmen:

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