Dachdeckermeister sieht viel Zukunft für seinen Beruf
Leopoldshöhe (ted). Der Großvater war es, der Vater war es, René Gartemann ist es auch: Dachdeckermeister mit eigenem Betrieb. Seit 2015 ist der 48-Jährige selbstständig in einem Beruf, den er aus zwei Gründen als erfüllend empfindet. Gartemann beteiligt sich am „Leo öffnet sich“-Tag am Samstag, 29. Juni 2024.
Mit 17 Jahren hat Gartemann angefangen, seinen Beruf zu lernen. Er schnupperte in die Oberstufe und fand, dass ein handwerklicher Beruf besser zu ihm passt. „Etwas orientierungslos“, sagt er, sei er gewesen, wie viele junge Leute es in dem Alter sind. Es lag nahe, dass er den Beruf seines Vaters lernte. Mit 25 Jahren legte er die Meisterprüfung ab. Nach 22 Jahren im elterlichen Betrieb fand Gartemann, dass es Zeit sei, einen eigenen Betrieb zu gründen. Das war 2015.
Die Anfangsjahre waren, wie sie bei Selbstständigen immer sind: hart. Heute sagt Gartemann: „Das, was ich habe, habe ich gemacht.“ Im Nachhinein sei er froh, dass er den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hat, denn sein Beruf biete ihm eine hohe Befriedigung. „Die meisten Arbeiten, die ich ausführe, werden mich überdauern“, sagt er. Die Dächer halten 50 Jahre und mehr. Wenn er an einem von ihm gebauten Dach vorbeifährt, sagte er sich: „Das habe ich gemacht.“ Die Burn-out-Rate unter Handwerkern sei geringer als bei anderen Berufen.
Gute Perspektiven
Youtuber braucht niemand, meint Gartenmann, dafür brauche jeder einen Klempner oder einen Dachdecker. „Die Zukunftsperspektiven sind sehr gut“, meint der Dachdeckermeister. Sicher gebe es Kunden, die Stress verursachen. „Habe ich viel geschafft, macht Arbeit von sechs bis 18 Uhr nichts aus.“
Mit dem Meister arbeiten ein Geselle, ein Helfer und ein fast fertiger Auszubildender in der Firma, dazu eine Teilzeit-Bürokraft. Vor allem Sanierungen stehen im Auftragsbuch. Gartemann und seine Leute bauen oft gleich auch Photovoltaikanlagen aufs Dach. „Als der Strom 40 Cent pro Kilowattstunde kostete, haben wir das gemerkt“, sagt Gartemann, auch als die Mehrwertsteuer aus PV-Anlagen wegfiel.
Viele Privatkunden
Es seien oft ältere Kunden, die kurz vor oder kurz nach Renteneintritt die Dächer machen lassen, sagt Gartemann. Die wollten das Haus den Kindern ordentlich übergeben. Neben dem Dach und einer PV-Anlage werde oft auch die Dämmung neu gemacht. „Das machen wir auch“, sagt Gartemann. Er arbeitet vor allem für private Kunden in Leopoldshöhe, ab und zu auch für Kunden in Herford oder Bielefeld.
Samstags fährt er gern zu Kunden, die ein Angebot angefragt haben. „Ich werde immer positiv empfangen“, berichtet er. Eine Stunde nimmt er sich Zeit. Ist so ein Samstag vorbei, sei er ähnlich entspannt, als habe er den Tag zuhause verbracht.
Frauen gern gesehen
Möglichen Berufsanfängern und deren Eltern will er zwei Sorgen nehmen. „Die Gerüste in Deutschland sind sicherer als der Straßenverkehr.“ Und: „Wenn jemand ein guter Geselle ist, ist der Bedarf an dessen Leistung riesengroß.“ Ein wenig soziale Kompetenz im Umgang mit Kunden sei hilfreich. Natürlich reize der Beruf vor allem junge Männer, aber auch junge Frauen seien gern gesehen.
Vom „Leo öffnet sich“-Tag erhofft sich Gartemann neue Begegnungen. Die ganze Mannschaft sei an seiner Halle am Margaretenweg und stehe für Fragen zur Verfügung. „Der Azubi auch.“ Er sei neugierig und aufgeregt, wie es werde. „Im schlimmsten Fall habe ich einen schönen Tag mit meinen Mitarbeitern“, sagt Gartemann. Einen Eiswagen hat er bestellt, Brezeln und Getränke gibt es auch.
Leo öffnet sich
Die Aktion „Leo öffnet sich“ am Samstag, 29. Juni 2024, ist aus einer Idee Leopoldshöher Unternehmer heraus entstanden. Daran beteiligen sich 25 Leopoldshöher Unternehmen aller Größen. Die Unternehmen öffnen sich zwischen 10 und 16 Uhr. Ein Bus-Shuttle der Firma Wellhausen verbindet die Unternehmen miteinander.
Bisher haben wir vorgestellt:
- AnKa Metall: Arbeiten im Tausendstel-Bereich
- Wiebusch GmbH Gala-Bau: Viel Fläche am Rand
- Dein-Anhänger.com: Ein Power-Team startet durch
- HPS Group: HPS auf Zukunftskurs