Zwei neue Fahrzeuge für die Feuerwehr

Der Leiter der Feuerwehr Leopoldshöhe Harald Schubert (links), Bürgermeister Martin Hoffmann und die Fahrzeugpfleger Jens Seidensticker für die neue Drehleiter und Sebastian Friedemann für das neue HLF. Foto: Thomas Dohna
Der Leiter der Feuerwehr Leopoldshöhe Harald Schubert (links), Bürgermeister Martin Hoffmann und die Fahrzeugpfleger Jens Seidensticker für die neue Drehleiter und Sebastian Friedemann für das neue HLF. Foto: Thomas Dohna

Die Gemeinde hat 1,5 Millionen Euro investiert

Leopoldshöhe (ted). Die Freiwillige Feuerwehr Leopoldshöhe hat zwei neue Großfahrzeuge im Einsatz. Die übergab Bürgermeister Martin Hoffmann nun offiziell. Ein drittes Fahrzeug wird im kommenden Jahr in den Dienst gestellt.

Eine sogenannte „Drehleiter mit Korb“ (DLK) und ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) werden nun von den Einsatzkräften genutzt. Das HLF ist eine reguläre Ersatzbeschaffung für ein alt gewordenes Fahrzeug. Das sei damals für die Gemeinde vergleichsweise preiswert gewesen, sagte Hoffmann. 8.000 Euro haben die Gemeinende aufwenden müssen, den Rest habe das Land bezahlt.

Solche Zuschüsse für Feuerwehrfahrzeuge gibt es nicht mehr. Die Kommunen müssen alles, was Feuerwehr angeht als sogenannte Pflichtaufgabe selbst aufbringen. Eine knappe Million Euro hat die neue DLK gekostet. Eigentlich war die Ersatzbeschaffung für das bisherige Fahrzeug noch nicht vorgesehen.

An der alten DLK seien Beschädigungen und Fehler in der Hydraulik des Leiterpaketes aufgetreten, sagte Feuerwehrpressesprecher Christoph Keßler. Es seien unter anderem Metallspäne im Hydrauliköl gefunden worden. Das hätte zwar für eine mittlere fünfstellige Summe repariert werden können, allerdings ohne Garantie des Herstellers. „Wer weiß, wie lange das dann gehalten hätte“, sagte Keßler.

Menschen aus Höhen retten

Feuerwehren nutzen Drehleitern, um Personen bei Bränden oder medizinischen Notfällen aus höheren Stockwerken retten zu können. Mit ihr können Feuerwehrleute bei Schornsteinbränden bis an den Kopf des Schonsteins fahren. Nicht zuletzt ist mit Hilfe der Drehleiter das Löschen von Bränden von oben möglich oder auch die Ausleuchtung von nächtlichen Unfallstellen.

Die neue DLK kann bei einer Normaufstellung an einem Gebäude ein Stockwerk mehr anfahren als die alte Drehleiter. Dabei steht das Fahrzeug zwölf Meter vom Gebäude entfernt und kann dann noch bis 23 Meter Höhe Gebäude anfahren. Die alte DLK reichte nur 18 Meter weit. Bei dem neuen Fahrzeug kann das oberste Ende des Leiterparks nach unten hin abgeknickt werden, um beispielsweise hinter einen Dachfirst fahren zu können. „Außerdem ist das Einsteigen in den Korb damit leichter als bisher“, sagt Keßler.

Nachbarn halfen aus

Das neue Fahrzeug kann im Korb höhere Lasten tragen. Statt drei können nun fünf Personen im Korb stehen. Außerdem gibt es eine Rampe für Rollstuhlfahrer. Einen Wermutstropfen gibt es. Die neue DLK 23/12 ist länger als die alte DLK 18/12. „In manchen Straßen wird es eng, vor allem, wenn die Leute ihre Autos falsch parken“, sagt Keßler.

Das Fahrzeug war ein Vorführfahrzeug des Herstellers. Deswegen konnte die Gemeinde es relativ schnell und günstig beschaffen. Üblicherweise rechnet die Feuerwehr heute mit Lieferzeiten von bis zu drei Jahren für ein neues Fahrzeug. „Das wäre mit der alten Drehleiter nicht gegangen“, sagt Keßler. Denn die Nachbarwehren mussten mit ihren Drehleitern aushelfen.

Ein Allzweckgerät

Das neue HLF ist für die Feuerwehrleute gewissermaßen ein Allzweckgerät. Sie haben es für die neue Wache in Asemissen geplant, die auch für die neue Trasse der B66 zuständig sein wird. Es hat einen sogenannten hydraulischen Rettungssatz an Bord. Damit können zerknautsche Autos auseinander gedrückt und Menschen aus ihnen befreit werden. Außerdem führt es mit 2.200 Litern mehr Wasser mit als das alte HLF. Zusätzlich hat es einen 120 Liter Schaummitteltank. Das Mittel wird dem Löschwasser zugemischt und kommt vor allem bei Fahrzeugbränden zur Anwendung.

Daneben hat es jede Menge Material für alle möglichen Arten von Einsätzen dabei, von einem Tragetuch für besonders schwere Patienten über reichlich Material zum Ausleuchten von Einsatzstellen bis hin zu Werkzeug, mit denen die Einsatzkräfte ziemlich viel von dem öffnen können, hinter dem sich Menschen in Gefahr befinden.

Das HLF hat seine ersten Einsätze schon hinter sich. An der Drehleiter werden jetzt alle Drehleitermaschinisten und übrigen Feuerwehrleute ausgebildet. Sie hat ihren ersten Einsatz noch vor sich. Im kommenden Jahr wird die Freiwillige Feuerwehr ein weiteres Fahrzeug bekommen, einen Gerätewagen Logistik (GW/L). Mit dem Fahrzeug kann Material zu Einsatzstellen hin- und von dort wegtransportiert werden. Außerdem wird es zur Bekämpfung von Ölspuren eingesetzt.

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