
Drei Konzepte vorgestellt
Leopoldshöhe (ED/ted). Schon lange ist das Lehrschwimmbad der Grundschule Nord geschlossen. Im Sommer soll die Sanierung beginnen. Dazu gehört eine neue Heizung, die Frage ist: welche?
Im Sommer 2020 kam die schlechte Nachricht für die Grundschule Nord und etliche Schwimmkurse: Das Lehrschwimmbad darf nicht mehr genutzt werden. Grund waren schwere Schäden am Becken. Das Becken besteht aus einer Schale aus Stahlbeton, die auf rechteckigen Stahlbeton-Stützen ruht.
Ein Gutachter fand abgeplatzten Beton und angegriffene Bewehrungen, Schäden, die offenbar durch die sowohl feuchte als auch chlorhaltige Luft unter dem Schwimmbadboden entstanden sind. Politik, Verwaltung und Planer erwogen verschiedene Lösungen und entschieden sich dann für den Einbau eines Edelstahlbeckens.
Unterdessen kamen die Heizungsanlagen für die Grundschule, die Felix-Fechenbach-Gesamtschule und vor allem für die der Zweifachhalle in die Jahre. Außerdem steht für die kommenden Jahre ein tiefgreifender Umbau der Grundschule Nord an.
Dann fiel die Heizung der Zweifachhalle aus. In Verwaltung und Politik entstand die Idee, angesichts der dringend notwendigen Einsparung von Kohlendioxyd eine Lösung zu finden, mit der möglichst klimaneutral alle Liegenschaften beheizt werden können.
Ein Planungsbüro stellte den Mitgliedern des Betriebsausschusses seine Überlegungen vor. Zur Irritation der Grünen war in keinem der drei vorgestellten Konzepte die Heizung für die FFG enthalten. Das sei ursprünglich so besprochen gewesen, sagte Jürgen Hachmeister, Vorsitzender der Fraktion der Grünen. Er verwies darauf, dass eine Gesamtanlage billiger wäre, wäre die FFG im Konzept enthalten.
Dem will die Verwaltung nicht folgen. Die Sache sei durch den Ausfall der Heizung für die Zweifachhalle dringlich geworden, meinte Dirk Puchert-Blöbaum, Leiter des Fachbereiches Bauen, Planen, Umwelt, Ordnung der Gemeindeverwaltung.
Drei Konzepte stellte das Planungsbüro vor. Alle haben die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Zweifachhalle gemein. Der erste Vorschlag sieht eine Wärmepumpe in Kombination mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) vor. Das BHKW sei umstellbar auf Biogas oder Wasserstoff. Die Kosten betragen etwa 900.000 Euro. Nach etwa neuneinhalb Jahren habe sich die Anlage durch die erzielten Energieeinsparungen amortisiert. Außerdem sei diese Anlage erweiterungsfähig und könne auf die gesamte Grundschule Nord erweitert werden.
Die zweite Lösung sind autarke Wärmepumpen. Die kosten etwa 620.000 Euro. Eine Förderung von etwa 300.000 Euro sei möglich. Die Amortisation betrage etwa elf Jahre, sei aber nur begrenzt erweiterungsfähig.
Die dritte Variante enthält ein Erdgas-BHKW. Die Kosten betragen hier etwa 370.000 Euro, die Amortisationszeit sei kürzer. Eine wichtige Rolle bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung spielt der Kapitalwert. Der ist bei dieser Variante negativ, bei den beiden anderen positiv.
Die gewünschte Einsparung von 70 bis 80 Prozent der bisher eigesetzten Energie sei nur bei den ersten beiden Lösungen gegeben. Die erste Lösung sei vor allem im Sommer besonders wirtschaftlich. Die dritte Variante sei nicht nachhaltig und auf lange Sicht nur bedingt wirtschaftlich.
Günter Dove (SPD) meinte, dass Photovoltaik-Anlagen nicht durchgängig hohe Kapazitäten hätten. Das Lehrschwimmbad benötige jetzt Energie. Die große Lösung inklusive der FFG sei zwar wünschenswert, aber nicht sinnvoll, da jetzt eine Lösung hermüsse. Klaus Fiedler (CDU) war derselben Meinung.
Fachbereichsleiter Puchert-Blöbaum betonte, dass die erste Variante problemlos auf das gesamte Gebäude der Grundschule Nord erweitert werden könne. Das sei bei der zweiten Lösung nicht ganz so einfach möglich. Hinsichtlich der Versorgung mit Biogas sei schon Kontakt zur hiesigen Biogasanlage aufgenommen worden.
Die Vertreter des Ingenieurbüros wiesen auf die Möglichkeit hin, die erste Lösung durch den Bau einer weiteren Kaskade auch auf die FFG erweitern zu können. Man benötige dazu allerdings mehr Platz.
Einen Beschluss dazu fasste der Ausschuss nicht. Das soll in folgenden Sitzungen geschehen.