
Aber nicht in Lippe
Leopoldshöhe / Kreis Lippe (ted). Das Angebot der Eurobahn in Lippe bleibt im Vergleich zu vergangenen Jahren dünn. Ursache ist nach wie vor der Personalmangel bei dem Eisenbahnunternehmen. Andere Linien in OWL fahren nach den Sommerferien wieder häufiger.
In einer Pressemitteilung von Eurobahn und NWL heißt es: “RE 82, “Der Leineweber“: Aktuelle Situation bleibt zunächst bestehen.” Der Leineweber wird von der Eurobahn und der Deutschen Bahn im Auftag des NWL bedient. Ursprünglich sollte die Regelung bis längstens Dezember 2024 bestehen bleiben.
Im Januar 2025 hatte der NWL die Eurobahn übernommen, um den schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehr des Unternehmens zu erhalten. Damit ist die Eurobahn indirekt in der Hand ostwestfälischer Kommunen und Kreise.
In Ostwestfalen wird nach Ankündigung der Eurobahn nur eine Linie wieder ihren Regelbetrieb aufnehmen, die RB 67, „Der Warendorfer”. Dennoch verbreitete die Vorsitzende der Geschäftsführung der Eurobahn, Anne Mathieu, Zuversicht. „Der Weg zurück zum Regelfahrplan ist hiermit offiziell eingeschlagen“, wird sie in Medienberichten zitiert. Die RB 89 Paderborn-Hamm-Münster („Ems-Börde-Bahn”) wird wieder alle halbe Stunden fahren. Für den Regionalexpress 3 Hamm-Dortmund-Düsseldorf soll es nach und nach besser werden. Der RE 87 (Bielefeld-Nienburg) fährt seit Ende September 2024 wieder normal.
Besserung nicht in Sicht
Beim RE 82 “Der Leineweber” (Bielefeld-Altenbeken) bleibt alles beim Alten. Wann auch hier wieder zum Halbstundentakt gefahren werden kann, ist offen. „Das muss man mit Sinn und Verstand machen“, wird Mathieu zitiert.
Die Eurobahn versucht seit 2023 verstärkt, Triebfahrzeugführer zu gewinnen und auzubilden. Es gebe in diesem Bereich „kein Problem mehr“, sagt Mathieu. Offenbar gibt es noch nicht genug Frauen und Männer für die Führerstände, denn einen stabilen Betrieb im Halbstundentakt kann Mathieu noch nicht garantieren. Janne Torben Brokopf, Sachgebietsleiter Operative Planung beim NWL, spricht dennoch von einem Erfolg.
Noch in diesem Jahr will die Eurobahn insgesamt 90 Triebfahrzeugführer gewinnen. Mathieu wirbt bei ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür, bei der Eurobahn zu bleiben: „Wir haben für uns eine sichere Zukunft. Man kann bei der Eurobahn bleiben.“ In der Vergangenheit hatten andere Bahnunternehmen Mitarbeiter abgeworben.
Bei der Eurobahn in NRW arbeiten zur Zeit knapp 900 Menschen, davon 400 Triebfahrzeugführer, rund 200 Kundenbetreuer und 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Werkstätten. Die übrigen sind in der Verwaltung tätig.
Mit Hilfe eines seit März 2025 laufenden Aktionsprogramm will der NWL mit dem Bahnunternehmen zusammen rund 500 neue Triebfahrzeugführer anwerben und ausbilden. Bis Ende 2026 soll dieses Ziel erreicht sein.