
Veranstaltungen der Gleichstellungsstelle
Leopoldshöhe (ted). Eine gut besuchte Lesung mit Martina Bergmann und ein Erzählabend im Johanneshof waren die jüngsten Veranstaltungen der Gleichstellungsstelle.
Für ein volles Haus sorgte Martina Bergmann, die im B-vier ihr neues Buch „Das Fräulein Buchhändlerin“ vorstellte. Die Helpuper Buchhandlung „Lesegarten“ mit Claudia Rottschäfer und Bärbel Kruel hatten mit der Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde Leopoldshöhe Grita Behrens die Erfolgsautorin eingeladen. In der Pause und im Anschluss gab es signierte Bücher neben Häppchen und Getränken. Unter den 60 BesucherInnen waren neben vielen LeopoldshöherInnen auch Interessierte aus Helpup und Bielefeld.
Die Handlung des Buches spielt zwar in den 1960er Jahren, tatsächlich haben sich einige Ansichten in Bezug auf Frauen noch nicht wesentlich verändert, berichtete Bergmann, die früher eine Buchhandlung in Borgholzhausen besaß. So wurde sie von Kunden befragt, wo der Mann sei, der das alles bezahle?
Übergriffige Mitarbeiter eines Geldinstituts informierten Bergmanns Vater über den Kontostand der Buchhändlerin. Ein Sachfehler sei ihr und dem Lektorat unterlaufen – in den 1960er Jahren gab es noch keine Anschnallgurte im Auto, verriet die studierte Historikerin, die lange zum Zeitgeschehen recherchiert hatte.
Nach der Erfolgsgeschichte von „Mein Leben mit Martha“ versprach Bergmann, dass der nächste Roman nicht wieder sechs Jahre auf sich warten lassen werde.

Zu einem stimmungsvollen Abend im Wohnprojekt hatten der Verein Johanneshof Leopoldshöhe und Grita Behrens, Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Leopoldshöhe, Dienstagabend eingeladen.
Die Märchen- und Geschichtenerzählerin Ricarda Koch unterhielt die rund 30 Zuhörerinnen und Zuhörer mit humorvollen Geschichten aus dem Leben, darunter die Anekdote von Hodschá Nasreddin, der von seiner Frau gebeten wird, nicht nur einen einzigen Ton auf der Geige zu spielen, weil auch andere Musiker mehrere Töne beherrschen. „Ich habe halt den perfekten Ton gefunden, während andere Musiker noch suchen müssen“, entgegnete der anatolische Schelm und Volksheld.
Es folgte die Geschichte von dem Hütejungen, der die Herde vor Schaden bewahrt und als Dank die jüngste Tochter seines Herrn heiraten durfte. Anschließend gab es eine Geschichte zum Thronjubiläum eines japanischen Kaisers sowie zwei Erzählungen der Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf.
Ricarda Koch erntete großen Applaus für ihre darstellerische Kraft. Sie erinnerte daran, dass das Märchenerzählen 2016 von der Deutschen UNESCO-Kommission in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde. Bei Snacks und Getränken klang der Abend aus.