Feuerwehr rückt mit vier Wagen an – und ein Lügder ist auch dabei
Asemissen (ted). An der Baustelle der B66 in Asemisen brannte ein Bauwagen. Darin sieben Propangasflaschen. Das erste „Löschfahrzeug“ am Brandort war ein Spülwagen, der für das Abwasserwerk Leopoldshöhe Kanäle reinigte. An dessen Steuer saß ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Lügde. Der Fahrer begann sofort mit den Löscharbeiten. Tunnelstraße und B66 waren während der Löscharbeiten voll gesperrt.
Spülwagen verfügen über eine leistungsstarke Pumpe. Die und den Spülschlauch nutzte der Fahrer Gerrit Köhring, um Wasser auf den voll brennenden Bauwagen zu richten. Ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe hatte den Brand von seinem Auto aus ebenfalls bemerkt. Der Feuerwehrmann sperrte die Zufahrt zur Tunnelstraße ab, bis die Polizei eintraf. Zugleich hatten sich die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe mit zwei Löschfahrzeugen auf den Weg gemacht. Angekommen stellte sich als Herausforderung die Versorgung der Fahrzeuge mit Wasser dar, denn unmittelbar an der Brandstelle und auch im näheren Umfeld gibt es keine Hydranten, wenn man einmal von dem am Möbelmarkt Roller absieht. Um den zu nutzen hätte die Feuerwehr eine mehrere hundert Meter lange Leitung legen und die B66 komplett sperren müssen.
Sind bei einem Brand Gasflaschen im Spiel, können die im ungünstigsten Fall explodieren, im günstigen Fall schmilzt ein Sicherungspfropfen und die Flaschen blasen ihr Gas ab, im Fall des Bauwagens war es Propangas. Das Mittel der Wahl ist bei solchen Bränden viel Wasser aus mehreren Strahlrohren, um die Gasflaschen zu kühlen. Viel Wasser gab es zunächst nicht. Deswegen entschied der Einsatzleiter, Kräfte der Feuerwehr Oerlinghausen nachzualarmieren. Die trafen mit zwei Fahrzeugen an der Brandstelle ein und beteiligten sich an den Löscharbeiten.
Unterdessen hatten die Leopoldshöher Feuerwehrleute den Spülwagen der Firma Weise und Sohn an die Pumpen eines der Löschfahrzeuge angeschlossen. Damit standen 12.000 Liter Wasser zur Verfügung. Bei dem Wasser handelt es sich nicht um Trinkwasser, sondern um geklärtes Abwasser aus dem Klärwerk Leopoldshöhe.
Mehrere Einsatzkräfte bekämpften unter Atemschutz und in respektvollem Abstand zu den Gasflaschen den Brand. Um die Wasserversorgung für den Fall sicherzustellen, dass mehr Wasser benötigt wird als Löschfahrzeuge und Spülwagen bereitstellen können, bauten Kräfte der Leopoldshöher Wehr eine Wasserentnahmestelle nahe des Hochbehälters des Leopoldshöher Wasserwerkes auf. Die wurde dann doch nicht benötigt. Nach etwa einer Stunde war das Feuer aus und die Gasflaschen waren gesichert.
Etwa zwei Stunden nach der Alarmierung gegen 9.45 Uhr rückten die ersten Einsatzkräfte wieder ab. Eine Brandwache für etwaige Nachlöscharbeiten blieb bis etwa 12.15 Uhr zurück. Sie lud die Gasflaschen in eine mit Wasser gefüllte Baggerschaufel. Den Verkehr gaben Feuerwehr und Polizei gegen 11.45 Uhr wieder frei. Er hatte sich auf der B66 in beiden Fahrtrichtungen weit auf Bielefelder und Oerlinghauser Gebiet gestaut, ebenso auf der Tunnelstraße in Oerlinghausen und nach Leopoldshöhe auf der Hauptstraße. An der Brandstelle schloss die Polizei Brandstiftung aus. Bis kurz vor dem Brand hatten Bauarbeiter im Bauwagen gesessen.
Transparenzhinweis
Der Autor ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe und war an dem Einsatz beteiligt.