Die Gemeindebücherei liefert mit Lastenfahrrädern aus
Leopoldshöhe (ted). Kerstin Koppmann freut sich. Nun kann sie morgens mit ihrem Fahrrad zur Bücherei fahren, weil dort für den Dienstbetrieb Lastenfahrräder warten. „Ich brauche das Auto nicht mehr“, sagt die Leiterin der Gemeindebücherei.
Die Gemeindebücherei liefert unter anderem an die Kindertagesstätten Bücherkisten. Medien müssen vom Standort Leopoldshöhe zum Standort Asemissen und zurück geschafft werden. Das alles geschah bisher mit den Dienstwagen der Gemeinde und vor allem mit den Privatautos der Büchereimitarbeiterinnen.
Bürgermeister
Jetzt können sie zwei Lastenfahrräder nutzen. Die sind als E-Bikes mit einem unterstützenden Elektromotor ausgestattet. „Damit kommt man gut über den Berg“, sagt Koppmann, die auch schon fünf Getränkekisten mit einem der Räder transportiert hat. Am Anfang sei die Länge der Räder gewöhnungsbedürftig gewesen. Nach einer Probefahrt zum und auf dem Gelände des Bauhofes könnten alle Kolleginnen gut mit den Rädern umgehen. Ein Problem sei, dass Autofahrer die Länge des Gefährtes nicht immer einschätzen könnten.
Bürgermeister Martin Hoffmann sieht in den neuen Lastenrädern auch eine Vorbildfunktion der Bücherei für die Bürger Leopoldshöhes. „Das hat eine Strahlwirkung“, sagt Hoffmann. Auf kurzen Strecken sei man mit einem E-Bike schneller als mit dem Auto, zum Beispiel vom Rathaus zur Mensa des Schulzentrums zu Ausschuss- und Ratssitzungen. Er käme mit dem Auto später an als die Mitarbeiter, die ein E-Fahrrad benutzen.
Die Lastenräder seien zu 80 Prozent aus dem Regionalbudget der 3L-Leader-Region finanziert, sagt Susanne Weishaupt, 3L-Regionalmanagerin. In der 3L-Region haben sich Leopoldshöhe, Lage und Lemgo zu einer Leader-Region zusammengeschlossen. Leader ist ein Programm der europäischen Union, in dem EU-Mittel und Geld vom Land und vom Bund zur Stärkung des ländlichen Raumes zur Verfügung gestellt werden. Aus dem von Bund und Land finanzierten Regionalbudget können Projekte bis zu einem Wert von 20.000 Euro gefördert werden. Für die Lastenräder bekam die Gemeindebücherei 11.560 Euro, 80 Prozent der Kosten. Die Gemeinde legte 2.890 Euro dazu.
Als nächstes Projekt müssen Garagen für die Räder her, weil sie sonst in den Räumen der Bücherei untergebracht werden müssen, mit allem Schmutz, der an ihnen haftet. Auch die sollen aus dem Regionalbudget gefördert werden.
Kerstin Koppmann freut über noch etwas anderes. Der Kreis Lippe schreibt für sich und seine Kommunen ein Angebot für Leasing-E-Bikes aus. „Da würde ich eines nehmen. Dann kann ich mein Auto verkaufen“, sagt Koppmann.