Eine Partnerstadt in der Ukraine

Das Rathaus von Kostopil in einer Aufnahme von 2006. Foto: Privat
Das Rathaus von Kostopil in einer Aufnahme von 2006. Foto: Privat

Kostopil soll unterstützt werden

Leopoldshöhe (ted). Die Gemeinde soll eine neue Städtepartnerschaft eingehen. Das sieht ein gemeinsamer Antrag des Ortsvereins der Arbeiterwohlfahrt Leopoldshöhe und des Partnerschaftsvereins vor. Mit der ukrainischen Stadt Kostopil soll eine Solidaritätspartnerschaft eingegangen werden.

Seit Beginn des völkerrechtswidrigen russischen Angriffs auf die Ukraine engagieren sich Leopoldshöher für Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Leopoldshöher sammeln Spenden und Geld und Sachen oder schaffen Autos heran, mit denen die Ukrainer im Kampf gegen die russische Armee unterstützt werden.

Einerseits haben der AWO Leopoldshöhe und der Partnerschaftsverein die Leopoldshöher Partnerstadt Myslakowice unterstützt und Hilfslieferungen dorthin organisiert. In der Stadt im polnischen Oberschlesien waren nach Beginn des Krieges viele ukrainische Familien angekommen. Mitglieder der AWO und des Partnerschaftsvereins brachten Hygiene- und Drogerieartikel sowie Schul- und Beschäftigungsmaterialien und Kleidungsstücke dorthin.

Bei der Ankunft in Myslakovice werden Altbürgermeister Gerhard Schemmel (mit Karton), Fritz Brockbartold (links daneben) und Eleni Konstantinidis (zweite von links) von ihren polnischen Gastgebern empfangen. Foto: Partnerschaftsverein
Bei der Ankunft in Myslakovice werden Altbürgermeister Gerhard Schemmel (mit Karton), Fritz Brockbartold (links daneben) und Eleni Konstantinidis (zweite von links) von ihren polnischen Gastgebern empfangen. Foto: Partnerschaftsverein

Der Bedarf in Myslakowice sei zurückgegangen, schreiben AWO und Partnerschaftsverein in einem gemeinsamen Antrag. Daher hätten sich die Vereine der Ukraine-Hilfe des Leopoldshöhers Martin Betge angeschlossen. In Zusammenarbeit mit ukrainischen Projektpartnern gehe es dabei um die Bereitstellung von Transport- und Hilfsfahrzeugen, die gepackt mit anderen Hilfsmitteln, unter anderem Medikamenten und medizinischen Materialien von Leopoldshöhe an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht werden. Dort würden die Fahrzeuge von ukrainischen Ehrenamtlichen übernommen und in die Kleinstadt Kostopil gebracht.

Kostopil liegt im Westen der Ukraine. Sie sei bislang von unmittelbaren kriegerischen Handlungen verschont geblieben, heißt es in dem Antrag. Allerdings habe die etwa 31.000 Einwohner große Stadt mehr als 7.000 Binnenflüchtlinge aufgenommen. Sie sei auch durch Ausfälle von Strom, Wasser und Fernwärme wegen russischer Angriffe auf diese Infrastruktur betroffen.

Keine Begegnungen geplant

In Zusammenarbeit mit Martin Betge möchten die AWO und Partnerschaftsverein das Hilfeprojekt in Leopoldshöhe weiter ausbauen und dazu Spenden einwerben. Eine Solidaritätspartnerschaft mit Kostopil sei ein wichtiges symbolisches Merkmal mit Außenwirkung.

Eine Solidaritätspartnerschaft ist eine anlässlich des Kriegs neu entstandene Möglichkeit einer nicht-formalisierten Hilfsbeziehung. Sie werde von den kommunalen Spitzenverbänden empfohlen. Dabei gehe es nicht um den Austausch von Urkunden und wechselseitige Besuchsprogramme, sondern ausschließlich um eine „Partnerschaft der Solidarität“ mit der Möglichkeit, mehr Spenden und zielgerichtete Hilfen als Antwort auf Putins Bomben einzuwerben.

Partnerstadt Kostopil

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Kostopil ist eine Art Großgemeinde, ähnlich wie Leopoldshöhe. Allerdings besteht sie aus 30 ehemals selbstständigen Kommunen und Ortschaften und verteilt sich auf gut 63 Quadratkilometer Fläche.

Über die Städtepartnerschaft werden die Mitglieder des Ausschusses für Bildung und Kultur am Dienstag, 6. Juni 2023, ab 18 Uhr im Saal des Rathauses, Kirchweg 1, beraten. Zu Beginn der Sitzung gibt es eine Fragestunde für Einwohner. Die Sitzung ist öffentlich.