Verwaltung legt Wirtschaftsplan der LIL vor
Leopoldshöhe (ted). Das neue Baugebiet Brunsheide steht vor der Realisierung. Im Wirtschaftsplan der Leopoldshöher Immobilien- und Liegenschaftsverwaltung (LIL) sind die Ausgaben und Einnahmen aufgezeichnet. Über die kommenden Jahre wird die LIL elf Millionen Euro für den Auf- und Ausbau der Infrastruktur ausgeben. Dem stehen Einnahmen in Millionenhöhe entgegen.
Der Wirtschaftsplan der LIL 2025 beschreibt die Vorhaben im laufenden Jahr und die Planungen für die Jahre bis 2028. Für 2025 hat die Verwaltung einen Fehlbetrag von 245.000 Euro in den Plan geschrieben. Sie erwirtschaftet zwar knapp 82.000 Euro aus Mieten und Pachten. Das eigentliche Geschäft der LIL, der Verkauf erschlossener gemeindeeigener Grundstücke ruht allerdings.
2023 gab es noch Erlöse aus dem Verkauf von Grundstücken, vor allem denen an der Bachstraße, 2024 schon nicht mehr. Das zeigt, dass die LIL alle erschlossenen Flächen verkauft hat. Im Besitz der LIL stehen allerdings vor allem die Flächen für das Wohngebiete Brunsheide und Fillies-Gelände. Beide sind noch nicht erschlossen.
Den Erlösen stehen Aufwendungen für die für die Verwaltung der LIL beschäftigten Mitarbeiter der Verwaltung, aber auch der Unterhaltungsaufwand der vermieteten Gebäude sowie Zinsen für Darlehn gegenüber.
Fehlbeträge
Um den Betrieb der LIL zu sichern, stellt die Gemeinde ihrem Betrieb Liquiditätskredite von gut 1,7 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Kredite sind ein Rahmen der wie ein Dispo-Kredit nicht ausgeschöpft werden muss und sollte. In den Jahren bis 2028 sind keine Liquiditätskredite mehr vorgesehen. Allerdings rechnet die Verwaltung bis 2028 mit Fehlbeträgen von bis zu 285.000 Euro jährlich.
Die Verwaltung hat auch eine Cash-Flow-Rechnung vorgelegt. Sie umfasst die Jahre 2022 bis 2028. Als Cash Flow werden die Geldflüsse eines Betriebe bezeichnet. Vom Jahresergebnis aus gerechnet, werden eingenommene Beträge dem Jahresergebnis hinzu gerechnet oder abgezogen. Aus diesen Darstellungen kann abgelesen werden, wann die LIL Grundstücke gekauft und wann sie sie verkauft hat oder plant, es zu tun.
Grundstücke verkauft
So hat sie 2022 für gut 1,6 Millionen Euro Grundstücke gekauft und für 110.000 Euro verkauft. 2023 hat die LIL 337.000 Euro für Grundstücke ausgegeben, 2024 etwa 2,1 Millionen Euro und in 2025 sollen es knapp 1,4 Millionen Euro. 2023 bis 2025 kam und kommt kein Geld durch Grundstückskäufe aufs Konto. Die entstandenen Fehlbeträge werden durch Kredite der Gemeinde gedeckt. Das soll sich 2026 ändern.
2026 sollen 500.000 Euro an Verkauf von Grundstücken und 805.000 Euro an Erschließungsbeiträgen der Käufer verdient werden, in den Jahren 2027 und 2028 sollen es je drei Millionen Euro sein zuzüglich der Kostenbeteiligungen an der Erschließung durch die Käufer von je 4,3 Millionen Euro sein, zusammen rund 15,9 Millionen Euro.
Brunsheide: Millionen-Überschuss
Für die Brunsheide hat die LIL die bisherigen und zukünftigen Kosten aufgeschlüsselt. Sie beginnen 2017 offensichtlich mit dem Kauf von Grundstücken. 2017 zahlte die Gemeinde 884.103 Euro, 2018 genau 1.363.259 Euro und 2019 genau 895.007 Euro für die Grundstücke. Ab 2020 beginnen die Ausgaben für die Planung des Wohngebietes. Bis 2024 gab sie genau 908.387 Euro dafür aus. Weitere 178.350 Euro sollen in diesem Jahr dazukommen.
An 2026 soll Geld einkommen. Erst 1,3 Millionen Euro, 2027 gut 7,3 Millionen Euro. 2028 sollen es knapp 7,3 Millionen Euro sein. Insgesamt rechnet die LIL mit 6,8 Millionen Euro Überschuss, von dem ein Großteil an andere Gemeindebetriebe wie das Abwasserwerk fließen wird.
Noch nicht beschlossen
Die Erschließungsmaßnahmen für das Baugebiet sollen gut elf Millionen Euro kosten. Gut vier Millionen sind für die Straßen, knapp 5,2 Millionen Euro für den Kanalbau und knapp 1,8 Millionen Euro für die Quartiersplätze und Außenanlagen vorgesehen.
Neben dem Wohngebiet Brunsheide wird der Straßenendausbau im Gewerbegebiet am Gieselmannkreisel mit 620.000 Euro, der im Wohngebiet Bachstraße mit 400.000 Euro und der Ausbau eines Stichweges der Straße Am Plaßgraben mit 170.000 Euro abgerechnet. Jeweils 90 Prozent der Summen müssen die Anlieger zahlen, zehn Prozent die Gemeinde.
Der Wirtschaftsplan ist noch nicht vom Gemeinderat beschlossen. Das soll in dessen Sitzung im März geschehen. Bis dahin beraten die Fachausschüsse über den Wirtschaftsplan.