Brunsheide: Es geht ans Eingemachte

Der Grünzug durch das Baugebiet Brunsheide ist fertig geplant. Entwurf: Peters Winters + Partner Landschaftsarchitekten
Der Grünzug durch das Baugebiet Brunsheide ist fertig geplant. Entwurf: Peters Winters + Partner Landschaftsarchitekten

Wie die Grundstücke vergeben werden sollen

Schuckenbaum (ted). Im Frühjahr 2026 sollen die Grundstücke für die Brunsheide vergeben werden, ab Frühjahr 2028 könnte gebaut werden. Die Ausschüsse für Hochbau und Planung sowie für die Eigenbetriebe der Gemeinde fassten dazu Beschlüsse. Außerdem beschlossen sie die Gestaltung des Grünzuges und der Spielplätze im neuen Wohngebiet.

Seit Beginn der Planungen für das Baugebiet Brunsheide in Schuckenbaum im Jahr 2019 ist klar, das Wohngebiet soll etwas Besonderes werden. Dazu gehört ein Grünzug, der von Nord nach Süd durch das Wohngebiet verlaufen wird. Dessen Planung ist jetzt abgeschlossen. Der Grünzug soll einerseits Aufenthaltsqualität bieten, andererseits als Wasserspeicher dienen. Nach Möglichkeit sollen alle Niederschläge dort gespeichert werden.

Dazu sollen unter dem Grünzug große Sammler und Speicher gebaut werden. Im Grünzug selbst wird es Mulden geben, die rechtlich und technisch als sogenannte Regenwasserbewirtschaftungsanlagen eingestuft sind. Sie sollen aber nicht so aussehen.

Nach Angaben der Planer während der Ausschusssitzung soll Regenwasser in einer Art Kaskade von Mulde zu Mulde fließen. Das Wasser soll in den Mulden maximal 20 Zentimeter hoch stehen können. Damit müssen die Mulden nicht von einem Zaum umschlossen werden. Zwei der vier Mulden werden mit Spielmöglichkeiten ausgestattet.

Wasser aus dem Speicher

Das ehemals als Naturteich bezeichnete Gewässer an der Eingangsbebauung zum Wohngebiet wird nun als Wasserbecken mit maximal 40 Zentimetern Wassertiefe ausgestaltet. Damit kann auch hier ein Zaun entfallen. Das Becken wird mit Wasser aus dem unterirdischen Speicher gespeist und biologisch gereinigt. Der Beckenrand soll bepflanzt werden, allerdings nicht mit Gehölzen, um die Pflege des Beckens zu erleichtern.

Ein Naturteich sei technisch nicht möglich, weil um ihn Gebäude stehen, die dann vor der Nässe geschützt werden müssten, sagte einer der Planer.

An vier Stellen sind Spiel- und Aufenthaltsplätze vorgesehen. Am nördlichen Ende des Grünzuges soll ein Fitnessplatz gebaut werden. Das erinnert an den Mehrgenerationenspielplatz im Wohngebiet Waldstraße in Greste.

Ein Platz für Jugendliche

Im Westen des Wohngebietes soll es einen Spielplatz für kleinere Kinder geben, im Süden einen für größere Kinder. Im Osten war in den ersten Plänen ein Bolzplatz vorgesehen. Der ist einem Aufenthaltsgelände für Jugendliche gewichen. Die Verwaltung hatte dafür Jugendliche an ihren über die Gemeinde verstreuten Aufenthaltsorten befragt.

Der Platz bekommt sehr robuste Sitz- und Liegemöglichkeiten, die auch einen groben Umgang verzeihen. Zusätzlich gibt es Fitness- und Bewegungsgeräte, die einen großen Altersradius abdecken und außerdem barrierefrei sind. Die Bereiche sollen räumlich so organisiert sein, dass untereinander der Kontakt möglich ist, aber auch jeder seine Ruhe finden könne. Außerdem könne der Wunsch nach Wlan wahrscheinlich erfüllt werden, denn die zweite Quartiersgarage im Süden des Baugebietes grenzt an die Fläche für die Jugendlichen an.

Beleuchtung umstritten

Der Grünzug und die Wasserflächen werden aus Sicherheitsgründen nachts dauerhaft beleuchtet. Eine Planung, die innerhalb der Fraktion der Grünen umstritten ist. Daher verschoben die Ausschüsse eine Entscheidung darüber.  

Neben den in der Brunsheide geplanten Angeboten sollen die Grünflächen an den sogenannten, inzwischen vollständig zugewucherten Schulteichen am „Mount-Meyer“ neu gestaltet werden. Damit soll innerhalb des Grün- und Wegesystems von Schuckenbaum nach Leopoldshöhe ein sich aufeinander beziehendes Konzept entwickelt werden. Doppelte Angebote sollen so vermieden werden.

Die Kosten für den Bau des Grünzuges sollen sich auf 3,2 Millionen Euro belaufen. Die Gemeinde wird nach Angaben des Fachbereichsleiters Bauen, Planen, Ordnung, Umwelt Dirk Puchert-Blöbaum vom Land Fördermittel in Millionenhöhe bekommen.  

Konzeptvergabe

Zunächst soll der nördliche Teil des Baugebietes vermarktet werden, verteilt auf sieben sogenannte Lose sowie von der LIL an Einfamilienhausbauherrn zu vergebende Grundstücke. Auf die Lose können sich Investoren bewerben. Das Los 1 umfasst die Quartiersgarage am Eingang zum Baugebiet. Die Lose 2 bis 4 betreffen die anschließende gemischte Bebauung. In den Losen 5 und 6 sind neben Geschosswohnungsbau auch die geplanten Reihen- und Doppelhäuser enthalten. Das Los 7 enthält nur Geschosswohnungsbau.

Alle Bewerber müssen Projektskizzen vorlegen. Werden die akzeptiert, müssen sie eine deutlich detailliertere Planung vorlegen, die den Vorgaben des Gestaltungshandbuches für das Wohngebiet Brunsheide entsprechen muss. Erst dann werden Kaufverträge abgeschlossen. Die vorgelegten Planungen sollen Teil der Kaufverträge sein.

Einfamilienhaus-Grundstücke werden nach den in Leopoldshöhe grundsätzlichen Vergabekriterien vergeben. So werden zunächst junge Leopoldshöher Paare und Familien berücksichtigt. Ein Kriterium neben etlichen anderen ist die Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe. Dann sollen die vorläufig erfolgreichen Bewerber Unterlagen zum geplanten Haus vorlegen. Kaufverträge werden erst dann abgeschlossen, wenn die Baupläne dem Gestaltungshandbuch entsprechen.

Gestaltungshandbuch

Im 22 Seiten dicken Gestaltungshandbuch werden die Leitlinien für die äußere Gestaltung der Gebäude festgelegt. So soll es zu den Quartiersplätzen hin keine aus der Fassade herausragende Balkone geben. Wärmepumpen dürfen nicht an der Vorderseite der Gebäude stehen. Für die Fassadengliederung und viele andere gestalterische Elemente gibt es Rahmen, innerhalb derer gestaltet werden darf.

Für die einzelnen Quartiersplätze sollen identitätsstiftende Elemente wie zum Beispiel Farben verwendet werden.

Über die Einhaltung der Vorgaben des Handbuches soll ein Gestaltungs- und Vergabegremium wachen. Während der Bauphase überwacht die Gemeinde die Einhaltung der Vorgaben. Das Handbuch wird Teil der Kaufverträge.

Die Ausschüsse beschlossen das Exposé der Konzeptvergabe und das Gestaltungshandbuch mehrheitlich. Die PUB stimmte in beiden Fällen dagegen.

Link

Hier geht es zu den Unterlagen zum Gestaltungshandbuch, zur Konzeptvergabe und zur Grünzugplanung.

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