
Treckerfreunde haben geerntet
Leopoldshöhe (ted). Die Landwirte hatten „Standwetter“ vorhergesagt. Das war für den Vorsitzenden der Treckerfreunde Leopoldshöhe das Stichwort. Er rief zur Ernte, wie immer mit historischer Technik.
Dieter Sieweke warf seinen roten ICH-Traktor an. Mit dem zog er einen Mähbinder über die von den Treckerfreunden angepachtete Fläche. Die ist 0,5 Hektar groß. Auf der haben die von historischer Technik Begeisterten Getreide, Kartoffeln und Blumensaaten angebaut.
Ein Mähbinder war in den1950er Jahren schon ein echter Fortschritt. Da war die Technik allerdings schon 80 Jahre alt, entwickelt in den USA. Für die großen Flächen dort benötigen die Farmer Hilfe. Bis dahin ernteten sie Getreide mit Sense und Sichel.
Vor die frühen Mähbinder spannten die Bauern Rinder oder Pferde. Eines der Räder, auf dem der Mähbinder über den Acker rollt, treibt die Mechanik des Binders an, der zuerst eine Garbe Getreide abschneidet, dann einen Faden um die Garbe bindet und die gebundene Garbe schließlich ablegt.
So funktioniert der Mähbinder der Treckerfreunde auch. Vor allem in den 1950er und frühen 1960er Jahren waren diese Geräte in Deutschland im Einsatz. Für die Bedienung benötigt der Bauer zwei Leute, eine Person zum Führen der Zugtiere oder auf dem Traktor und eine auf dem Mähbinder. Die war bei den Treckerfreunden Thomas Hafemann.

Der Mähbinder lässt die Garben im Meterabstand auf den Acker rollen. Die Treckerfreunde sammelten die Garben auf. Nebenher steuerte Hermann Oortmann den Lanz Bulldog 60 06 von Justus Meier zu Döldissen. Der stand auf dem Anhänger und stapelte die Garben. „Das muss man können“, sagt Oortman, der an seinen Einsatz im schweren Lanz noch am Tag danach litt. „Das ging in die Beine“, sagt er. Kupplung und Bremse sind bei dem Traktor ohne Servounterstützung. Festes Zutreten ist angesagt. Nach drei Stunden waren die Treckerfreunde fertig.
Die Ernte ist bei einem der Treckerfreunde sicher verwahrt. Am Sonntag, 28. September 2025, soll es beim Kartoffel- und Dreschfest des Heimatvereines auf dem Heimathof mit Hilfe der historischen Dreschmaschine der Familie Diekmann gedroschen werden.
Da werden auch die Kartoffeln mit Hilfe eines Kartoffelroders geerntet. Kinder dürfen die liegengebliebenen Kartoffeln aufsammeln. Die werden tütenweise verkauft. Ende August kommen die Kinder des Familienzentrums „Kleine Strolche“ und ernten auf dem Acker die von ihnen gepflanzten Kartoffeln.