Gedenken der Toten

Vertreter der Kommunalgemeinde, des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge und des TuS Bexterhagen legten Kränze am Ehrenmal nieder. Foto: Thomas Dohna
Vertreter der Kommunalgemeinde, des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge und des TuS Bexterhagen legten Kränze am Ehrenmal nieder. Foto: Thomas Dohna

Volkstrauertag in Bexterhagen

Bexterhagen (ted). Nur wenige sind zum Gedenken an die Toten von Krieg und Gewaltherrschaft auf den Friedhof Bexterhagen gekommen. Pfarrerin Birgit Krome-Mühlenmeier von der Kirchengemeinde Wülfer-Knetterheide aus dem benachbarten Bad Salzuflen hält die Ansprache.

Das Ehrenmal steht ein wenig zugewachsen links an Ende des Weges zur Kapelle. Darauf sind die aus Bexterhagen stammenden toten Soldaten beider Weltkriege aufgezeichnet.

Krome-Mühlenmeier erinnert an den Beginn des ersten Weltkriegs vor 111 Jahren, die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, wie sie den Krieg nannte. Sie erinnerte an die Kriegsbegeisterung und an die Naivität, mit der die vor allem jungen Männer in den Krieg zogen. Der letzte Krieg des Deutschen Reiches lag da mehr als 40 Jahre zurück, der Krieg 1870/71 gegen Frankreich, an dessen Ende die deutschen Länder das Deutsche Reich gründen.

Schon wenige Wochen nach Beginn des Krieges berichtete einer der Teilnehmer von seiner Ernüchterung, von einer Strafaktion gegen ein belgisches Dorf, dessen Bewohner die deutschen Truppen beschossen hatten.

Krome-Mühlenmeier kam auf das Gleichnis von den drei Talenten. Im Matthäus-Evangelium erzählt Jesus von dem Mann, der verreist und die Verwaltung seines Vermögens drei Bedienten anvertraut. Die beiden ersten mehren das ihnen anvertraute Vermögen, das damals in sogenannten Talenten gemessen wurde.  Der dritte vergräbt das Geld aus Angst, es zu verlieren. „Angst macht handlungsunfähig“, sagt Krome-Mühlenmeier. Angst nehme Möglichkeiten. „Angst ist kein guter Ratgeber“, sagt sie.

Nach der Andacht in der Kapelle tragen Vertreter der Gemeinde, des Volksbundes deutsche Kriegsgräberfürsorge und des TuS Bexterhagen je einen Kranz an das Ehrenmal. Das Lied „Ich bete an die Macht der Liebe“ wird vom Band abgespielt, Pfarrerin Krome-Mühlenmeier verliest das Totengedenken des Bundespräsidenten, das Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“ folgt, dann die dritte Strophe der deutschen Nationalhymne, gesungen von allen Teilnehmern der Feier.

Am Vormittag gab es auf dem Friedhof Dahlhausen eine Feier zum Volkstrauertag. Am Ehrenmal sprach der Stellvertretende Bürgermeister Klaus Fiedler.

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