Eine Rettungswache für Leopoldshöhe?

Hier in etwa könnte die Feuerwache Asemissen stehen. Das Wäldchen im Hintergrund ist eine Ausgleichsfläche für das betreute Wohnen Bechterdissen. Foto: Thomas Dohna
Hier in etwa könnte die Feuerwache Asemissen stehen. Das Wäldchen im Hintergrund ist eine Ausgleichsfläche für das betreute Wohnen Bechterdissen. Links steht die Kindertagesstätte Bobes Feld. Foto: Thomas Dohna

Gemeinde kauft Grundstück an der Feuerwache

Leopoldshöhe (ted). Seit Jahren ist sie hinter den Kulissen im Gespräch: eine Rettungswache für Leopoldshöhe. Noch sei nichts entschieden, sagen Meinolf Haase, Leiter des Bevölkerungsschutzes in Lippe und Fachbereichsleiter Dirk Puchert-Blöbaum der Gemeindeverwaltung Leopoldshöhe.

Schon zur Amtszeit des ehemaligen Bürgermeisters Gerd Schemmel stand die Einrichtung einer Rettungswache in Leopoldshöhe im Raum. „Wir haben ein Problem mit dem Norden“, sagt Meinolf Haase. Anders als beim Brandschutz werden die Eintreffzeiten des Rettungsdienstes in einem kreisweit gültigen Rettungsdienstbedarfsplan festgelegt. Von der Alarmierung durch die Leitstelle an muss das erste Rettungsmittel innerhalb von zwölf Minuten am Einsatzort eingetroffen sein. Diese Zeiten würden kreisweit gesehen zu 90 Prozent eingehalten, sagt Haase. In Leopoldshöhe sei das oft nicht der Fall. „Immer, wenn die Wache in Oerlinghausen nicht besetzt ist, haben wir eine längere Anfahrt“, sagt Haase.

In diesem Jahr müsse der Rettungsdienstbedarfsplan neu aufgestellt werden, sagt Haase. Das geschieht alle fünf Jahre. Dazu sei ein Gutachter beauftragt worden. Der nehme die 16 Kommunen im Kreis unter die Lupe, auch Leopoldshöhe. Ob in Leopoldshöhe und wenn ja, wann und wo die Rettungswache eingerichtet werden könne, werde danach entschieden, auch, wer die Wache betreibe, sagt Haase.

Im Betriebsausschuss für die Eigenbetriebe war den Politikern dort ein Betrag für den Kauf eines Grundstückes aufgefallen. 250.000 Euro soll das Kommunale Gebäudemanagement aufwenden und ein Stück Land an der Rückseite der Feuerwache und des Bauhofes am Schuckenteichweg erwerben. Das Grundstück sei auch für die Erweiterung der Feuerwache vorgesehen, erläuterte Fachbereichsleiter Dirk Puchert Blöbaum. Dabei erwähnte er auch die Möglichkeit, auf dem Gelände der Feuerwache eine Rettungswache einzurichten.

Diese Fläche hinter der Feuerwache hat die Gemeinde erworben, um Platz für eine Erweiterung der Feuerwache zu haben. Daneben gibt es Überlegungen, eventuell eine Rettungswache auf dem Gelände der Feuerwache einzurichten. Foto: Thomas Dohna
Diese Fläche hinter der Feuerwache hat die Gemeinde erworben, um Platz für eine Erweiterung der Feuerwache zu haben. Daneben gibt es Überlegungen, eventuell eine Rettungswache auf dem Gelände der Feuerwache einzurichten. Foto: Thomas Dohna

Seit Jahren wünscht sich die Freiwillige Feuerwehr Leopoldshöhe eine Erweiterung der Wache. Die Umkleide für die Feuerwehrfrauen ist schon lange an ihren Grenzen. Die Leopoldshöher Feuerwehr ist kreisweit die mit dem höchsten Anteil an Frauen bei den Einsatzkräften. Ein Teil der Männerumkleiden ist nicht in der Wache, sondern in der Halle für die Kreisfahrzeuge untergebracht. Das kann Folgen für die Ausrückezeiten haben, weil die betroffenen Einsatzkräfte über den Hof zu den Einsatzfahrzeugen laufen müssen.  

Außerdem werden bei den Feuerwehren zunehmend neue Hygienekonzepte umgesetzt, nach denen die Bereiche Privatkleidung und Einsatzkleidung voneinander getrennt werden, um eine Kontamination der privaten Kleidung durch Schadstoffe auf der Einsatzkleidung zu vermeiden. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe gibt es diese Trennung noch nicht.

Krankenkassen reden mit

Bei der Einrichtung einer Rettungswache haben die Krankenkassen ein Wort mitzureden. „Die bezahlen das Ganze“, sagt Haase und meint den Rettungsdienst. Steigen durch die Wache die Kosten, sind die Krankenkassen mit im Boot. Dirk Puchert-Blöbaum hatte angedeutet, dass die Rettungswache in der Halle unterkommen könnte, in der zurzeit je ein Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr und des Kreises Lippe stehen. Diese Fahrzeuge könnten dann möglicherweise im Hauptgebäude der Wache unterkommen.

Für die geplante Feuerwache in Asemissen soll der geplante Scooping-Termin Ende Februar oder Anfang März stattfinden. Dabei geht es um ein Gelände an der Heeper Straße. Bei einem Scooping-Termin sind Vertreter aller „Träger öffentlicher Belange“ vertreten, das sind vor allem Behörden, aber auch Unternehmen wie die Telekom.

An der Bahnhofstraße hatte die Gemeinde eine provisorische Feuerwache eingerichtet, um herauszufinden, ob und wie sich die Eintreffzeiten für Asemissen verbessern. Archivfoto: Thomas Dohna

Bei dem Termin soll vor allem ausgelotet werden, wie die gewünschte Nutzung des Geländes an der Kindertagesstätte Bobes Feld mit den Nutzungen darum herum und dem Naturschutz in Einklang gebracht werden kann. Ein Teil des Geländes war als Ausgleichsfläche für das Gebäude des Betreuten Wohnens in Bechterdissen verwendet worden, vor allem, weil sich dort über die Jahre ein Stangenwäldchen wild entwickelt hatte.

In die neue Feuerwache würden zwei Fahrzeuge aus der Hauptwache umziehen. Diese Wache ist seit Jahren im Brandschutzbedarfsplan der Gemeinde vorgesehen, um die Einsatzzeiten der Feuerwehr für Asemissen und Bechterdissen einhalten zu können. Innerhalb von acht Minuten seit der Alarmierung der Einsatzkräfte der Feuerwehr sollte das erste Fahrzeug an Einsatzort sein. Ein einjähriger Versuch hatte ergeben, dass diese Zeiten von einem Standort im Süden der Gemeinde weitgehend eingehalten werden können.