Jahresdienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe
Leopoldshöhe (ED). Fast 3.000 Stunden Dienst in Einsätzen und Übungen haben die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr im vergangenen Jahr für die Allgemeinheit abgeleistet. Diese Zahl nannte Frank Kogelnik, stellvertretender Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe in seinem Bericht zur Jahresdienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe, der ersten seit zwei Jahren.
Jede Kommune muss eine Feuerwehr vorhalten. In Gemeinden von der Größe Leopoldshöhes reicht eine Freiwillige Feuerwehr. Die Leopoldshöher Wehr ist zurzeit 13 Frauen und 68 Männer stark. Dazu kommen die 28 Mitglieder der Ehrenabteilung, in die aktive Mitglieder versetzt werden, sobald sie die in NRW geltende Altersgrenze von 67 Jahren erreicht haben, es wünschen oder gesundheitliche Gründe vorliegen.
Außerdem gehören 17 Jungen und sechs Mädchen der Jugendabteilung an. Deren Mitglieder können ab 16 Jahren die Ausbildungslehrgänge zur Feuerwehreinsatzkraft absolvieren und werden mit dem 18. Geburtstag in die Einsatzabteilung übernommen. Ab dann nehmen sie an Einsätzen und Alarmierungen teil. Zwei Mitglieder gibt es in der Unterstützungsabteilung. Das sind aktive Kräfte mit vollständiger Ausbildung, die die Einsatzabteilung unterstützen, aber nicht an Einsätzen teilnehmen.
Während der vergangenen zwei Corona-Jahre habe die Feuerwehr Leopoldshöhe ihre Einsatzfähigkeit trotz verschiedener Corona-Fälle aufrechterhalten können, stellte Harald Schubert, Leiter der Wehr in seinem Jahresbericht fest. Die Wehr haben sich in drei Gruppen aufgeteilt, die an verschiedenen Tagen ihre Dienstabende absolviert haben.
In den beiden vergangenen Jahren seien acht neue Mitglieder, alles Männer, zur Feuerwehr hinzugestoßen, sagte Schubert. Zwei Jungen und ein Mädchen seien aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung gewechselt. Sechs vollausgebildete Einsatzkräfte hätten die Feuerwehr in Richtung anderer Kommunen verlassen, weil sie in Leopoldshöhe entweder keine oder keine für sie bezahlbare Wohnung gefunden hätten. Eine Einsatzkraft habe die Feuerwehr aus persönlichen Gründen verlassen.
Vier aktive Mitglieder seien in die Ehrenabteilung versetzt worden, drei aus Alters-, eins aus gesundheitlichen Gründen. Zu den in den Feuerwehrruhestand Verabschiedeten gehören die ehemaligen Zugführer Uwe Mäscher und Gerd Deppe. Ein aktives Mitglied, Udo Steinmeier, ist im vergangenen Jahr verstorben. Zwei Mitglieder aus der Ehrenabteilung sind verstorben, darunter Walter Freiholz, der letzte Löschzugführer des Löschzuges Schuckenbaum. Er war mit 16 Jahren in die Feuerwehr eingetreten und mehr als 70 Jahre Mitglied.
Die nun 81 aktiven Einsatzkräfte sind 2021 zu 100 Einsätzen und 2020 zu 69 Einsätzen gerufen worden, weniger als in den Jahren zuvor. Frank Kogelnik erklärte das durch die veränderten Lebensgewohnheiten während der Corona-Pandemie.
Detlev Schewe, der andere Stellvertreter Schuberts, berichtete von den Ausbildungsleistungen. Dort seien von den Einsatzkräften knapp 3.000 Stunden in Lehrgänge und Seminare investiert worden, angefangen von den Truppmann-Grundausbildungslehrgängen über Atemschutzgeräteträger-Lehrgänge, Funk-Ausbildungen bis zu Gruppen- und Zugführerausbildungen. Besonders hob er Petra Schubert hervor, die einen Lehrgang zur Psychotraumatologie besucht hat. Schubert ist Teil des Teams Psychosoziale Unterstützung (PSU), das den Mitgliedern der Feuerwehr in Krisensituationen und nach Einsätzen zur Seite steht. Schubert ist außerdem Leiterin des PSU-Teams auf Kreisebene.
Das PSU-Team hatte in den vergangenen beiden Jahren fünf Einsätze, 16 Gespräche und Kriseninterventionen sowie einen fünftägigen Einsatz zur Krisennachsorge in der Folge der Unwetterkatastrophe im Rheinland.
Die Feuerwehr Leopoldshöhe stellt einen Teil des ABC-Zuges Nordwest und dessen stellvertretenden Leiter Eric Diekmeier. Der Zug wird alarmiert, wenn es gilt, atomare, biologische und chemische Gefahren abzuwenden. Zurzeit haben sich 36 Einsatzkräfte aus Leopoldshöhe und Oerlinghausen darauf spezialisiert. Einsätze hatten sie in den beiden Jahren nicht.
Wohnungen für Feuerwehrleute
Bürgermeister Martin Hoffmann lobte die Mitglieder der Feuerwehr für ihren Einsatz und dankte deren Partnerinnen und Partner für ihr Verständnis für diesen Dienst. Die Gemeinde investiere in diesem Jahr mehr als 500.000 Euro in die Feuerwehr, darunter die Planungskosten für die Wache Süd an der Heeper Straße in Asemissen. Die Zusammenarbeit mit der Wehrführung sei gut, man könne sich zu 120 Prozent auf die Feuerwehr verlassen.
Drei Gäste aus der Gemeindepolitik lobten die Einsatzkräfte. Klaus Fiedler (CDU) verwies darauf, dass seine Fraktion seit 2016 auf eine Wache Süd dränge. Jürgen Hachmeister (Grüne) stieß in das gleiche Horn. Thomas Jahn (SPD) verwies auf die Wohnungspolitik. Er wolle erreichen, dass bei der Vergabe von Wohnungen Feuerwehrangehörige bevorzugt würden. Dass sechs Einsatzkräfte die Gemeinde haben verlassen müssen, weil sie keine Wohnungen gefunden haben, unterstreiche, dass es in der Gemeinde bezahlbaren Mietwohnraum geben müsse, sagt Jahn mit Blick auf das geplante Wohngebiet Brunsheide.
Ehrungen
Kerstin Bäcker, Christian Schiebel und Frank Kogelnik bekamen das Feuerwehrkreuz in Silber für 25 Jahre Mitgliedschaft. Das Feuerwehrkreuz in Gold für 35 Jahre Mitgliedschaft bekamen Volker Wittig, Axel Peters und Jens Mett.
Beförderungen
Zum Oberfeuerwehrmann beförderte Wehrleiter Schubert: Johannes Baerg, Thomas Dohna, Olivier Lombard, Jonas Molter, Hendrick Pauls, Jannik Prante, Tim Roßdeutscher und Tom Siekmann, zur Oberfeuerwehrfrau Lilian Deutsch. Vivien Domke ist nach bestandenem Truppführerlehrgang Unterbrandmeisterin. Jan Berensmeyer ist nach einem Wechsel aus der Feuerwehr Bad Essen in Niedersachsen Unterbrandmeister. Nach bestandenem Gruppenführerlehrgang ist Kai Brockmeier nun Brandmeister. Birgit Niekamp hat den Zugführerlehrgang bestanden und ist jetzt Brandinspektorin. Sie übernimmt damit nicht mehr nur kommissarisch die Führung eines Zuges der Feuerwehr.
Ernennungen
Christopher Dove ist jetzt Leiter der Abteilung Funk, Kai Brokmeier als Funkwart sein Stellvertreter. Neuer Pressesprecher ist Christoph Keßler, der Lars Koppmann ablöst, der den zweiten Zug der Feuerwehr übernommen hat. August Steinhage hat mit 80 Jahren die Funktion des stellvertretenden Sprechers der Ehrenabteilung an Klaus Peter Schade abgegeben.