Kleiner Elektriker mit großem Herz

Leos Kino zeigt die Kino-Komödie aus Kirgisien am Montag, 16. Mai im Familienzentrum

Ob Bischkek oder Bielefeld – am Ende sind wir doch alle gleich! „Der Dieb des Lichts“, der erste Film aus Kirgisien in Leos Kino, stellt das eindrucksvoll unter Beweis. Problem dort wie hier: die Energiepreise steigen und steigen. Was ist zu tun

Wie gut, dass es Svet-Ake gibt! Sein Name bedeutet wörtlich übersetzt „Herr Licht“. Svet-Ake ist der Elektriker in seinem Dorf und ein gefragter Mann. Immerhin wollen alle Bewohner Strom sparen, der unendlich teuer geworden ist, seitdem chinesische Investoren in den kirgisischen Markt eingestiegen sind.

Als Svet-Akes Idee scheitert, die Stromzähler einfach rückwärts laufen zu lassen, lässt sich der Handwerker nicht unterkriegen: Svet-Ake will ein Windrad bauen. So könnte das Dorf unabhängig werden und seinen Strombedarf selbstständig decken. Und an Wind mangelt es in Kirgisien bestimmt nicht!

Kino als Fenster zur Welt: „Der Dieb des Lichts“ dokumentiert einerseits die Lebensverhältnisse im kleinsten zentralasiatischen Land und übt andererseits Globalisierungskritik im besten Sinne. Der Spagat funktioniert: „Der Dieb des Lichts“ ist eine umwerfend sympathische Komödie mit skurrilem Personal und farbenfrohen Bildern der wunderschönen kirgisischen Landschaft.

Der Film ist aber auch ein Kraftakt: der erste „richtige“ kirgisische Film entstand erst 1998. Mit „Der Dieb des Lichts“ verzaubert uns Regisseur Aktan Arym Kubat erneut. Dass der Film mit deutschem Geld gedreht wurde und sich entsprechend an einigen Stellen unseren Sehgewohnheiten anpasst – geschenkt!

„Der Dieb des Lichts“ eröffnet ganz eigene Bildwelten und eine zentralasiatische Perspektive. Hier gelten kirgisische Traditionen als unbedingt bewahrenswert und als Alternative zur Verwestlichung der Welt. „Der Dieb des Lichts“ moralisiert dabei nicht, sondern bleibt ein federleichter Film mit ernstem Hintergrund. „Der Dieb des Lichts“ macht Lust auf mehr Kino aus Kirgisien.

„Der Dieb des Lichts“ ist am Montag, 16. Mai um 19.30 Uhr in Leos Kino im Familienzentrum Leos zu sehen (Schulstraße 33, 33818 Leopoldshöhe). Karten können unter leos-kino@gmx.de vorbestellt werden. Der Eintritt beträgt 5 Euro. Einlass ist um 19 Uhr.