So lustig war Leos Kino lange nicht
Die britische Komödie lebt: „Pride“ – am 18.September in Leos Kino
Erinnern Sie sich noch an die strippenden Bergarbeiter in „Ganz oder gar nicht“? Mochten Sie den britischen Humor in „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“? Haben Sie auch bei „Billy Elliott“ Tränen der Rührung vergossen? Dann ist unser September-Film „Pride“ genau das Richtige für Sie!
Der Film erzählt die wahre Geschichte einer Gruppe Homosexueller, die 1984 beginnen, streikende walisische Bergarbeiter zu unterstützen. Es ist die regressive Politik Margret Thatchers, die gemeinsame Erfahrung von Ausgrenzung und Diskriminierung, unter der beide Gruppen leiden und die beide zusammenführt.
Die Annährung ist allerdings holprig. Als die Gruppe Großstädter in einem knallbunten Kleinbus in das walisische Örtchen Onllwyn fährt, um erste Spendengelder zu überbringen, prallen völlig unterschiedliche Lebenswelten aufeinander. Die Dörfler reagieren reserviert, teilweise ablehnend, überwiegend jedoch gastfreundlich. Es sind die Alten, Lebenserfahrenen, die den bunt-fröhlichen Schwulen und Lesben schließlich die Hand reichen.
Und dann gibt es kein Halten mehr: Witzig, wenn die Frauen der Bergarbeiter im Londoner Gay-Club feiern! Herrlich, wenn die Londoner Jungs den Dorfball mit einem Hüftschwung zum Kochen bringen, bei dem John Travolta erblassen würde! Immer untermalt von den legendären und vertrauten Disco-Hits der 1980er! „Pride“ ist ohne Zweifel der lustigste Film seit Langem in Leos Kino!
Die Qualität des Films liegt aber auch in den vielen, kleinen Einzelgeschichten, die erzählt werden, und der sehr präzisen Figurenzeichnung. Da ist zum Beispiel Joe, der seinen Eltern nicht eingesteht, dass er schwul ist, und der vorgibt, zur Konditoreischule zu gehen. Gleichzeitig erzählt er, dass die Ausflüge nach Wales ihn unglaublich erfüllen, was die Mutter natürlich nicht versteht: „Wo ist die Offenbarung, wenn man Pasteten backt?“
„Pride“ ist auch in seiner Besetzung ein einziger Coup. Die bekannten und beliebten Gesichter des britischen Kinos wie Bill Nighy und Imelda Staunton spielen die Dorfbewohner mit großer Empathie, doch die ganz große Bühne überlassen sie den Jungschauspielern wie Jospeh Gilgun, Ben Schnetzer und vor allem Faye Marsney als Steph.
Freundschaft und Solidarität, Gemeinsamkeit und Toleranz – das sind die Werte, die uns „Pride“ unglaublich unterhaltsam und mit lebensbejahender Energie vermittelt, immer irgendwo zwischen Feelgood und dokumentarischem Anspruch! „Pride“ ist ein Glücksfall des britischen Kinos.
Leos Kino zeigt „Pride“ am Montag, den 18. September um 19.30 Uhr im Familienzentrum Leos, Schulstraße 33, Leopoldshöhe.
Karten können unter leos-kino@gmx.de vorbestellt werden. Einlass ist um 19 Uhr. Der Eintritt beträgt 5 Euro.
Leos Kino ist das kommunale Kino der Gemeinde Leopoldshöhe, Schulstraße 33, 33818 Leopoldshöhe.