Gedenken im Zeichen des Krieges

Bürgermeister Martin Hoffmann (links) und sein Stellvertreter Klaus Fiedler tragen einen Kranz zum Ehremal auf dem Dalhauser Friedhof. Dahinter tragen Klaus Sunkovsky (links, Gemeindeverwaltung) und der stellvertretende Bürgermeister Andreas Brinkmann eine weiteren Kranz. Foto: Thomas Dohna
Bürgermeister Martin Hoffmann (links) und sein Stellvertreter Klaus Fiedler tragen einen Kranz zum Ehremal auf dem Dalhauser Friedhof. Dahinter tragen Klaus Sunkovsky (links, Gemeindeverwaltung) und der stellvertretende Bürgermeister Andreas Brinkmann eine weiteren Kranz. Foto: Thomas Dohna

Bürgermeister legen Kränze nieder

Leopoldshöhe (ted). Das zweite Jahr in Folge steht das Gedenken am Volkstrauertag im Zeichen des Krieges Russlands gegen die Ukraine. Hinzugekommen ist der Krieg der Terrororganisation Hamas gegen Israel. Pfarrer Gerd Blanke erinnerte in seiner Predigt an einen weiteren Krieg. Bürgermeister Martin Hoffmann wies in seiner Ansprache auf ein besonderes Jubiläum hin.   

Sein Vater habe 1963 Tränen in den Augen gehabt, erinnert sich einer der Teilnehmer am Gedenken zum Volkstrauertag auf dem Friedhof Dahlhausen. Damals gingen diese Bilder um die Welt: der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer und der damalige französische Staatspräsident Charles de Gaulle fuhren gemeinsam auf dem Rhein. Der Vater hatte in zwei Weltkriegen gegen Frankreich gekämpft.  

1963 hatten die beiden Männer den sogenannten Eysée-Vertrag unterzeichnet, benannt nach dem Sitz des französischen Staatspräsidenten in Paris. Damals, 18 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges, beendeten Deutschland und Frankreich eine Jahrhunderte währende Feindschaft. Aus dem Vertrag entstand das deutsch-französische Jugendwerk.

„Die größte Völkerwanderung in Friedenszeiten“, sei der Jugendaustausch zwischen Frankreich und Deutschland bezeichnet worden, sagte Bürgermeister Martin Hoffmann in seiner Ansprache. Rund zehn Millionen Jugendliche aus Deutschland und Frankreich seien in das jeweilige andere Land gereist und dort in Gastfamilien untergekommen. Die Aufnahme eines Gastes aus dem jeweils anderen Land sei ein lebensprägendes Ereignis, sowohl für den Gast als auch für die Gastfamilie.

Das Ehrenmal auf dem Friedhof Dahlhausen mit den gerade niedergelegten Kränzen. Foto: Thomas Dohna
Das Ehrenmal auf dem Friedhof Dahlhausen mit den gerade niedergelegten Kränzen. Foto: Thomas Dohna

Hoffmann erinnerte an das Massaker, dass SS-Leute an den Bewohnern des französischen Dorfes Oradour-sur-Glane am 10. Juni 1944 verübten. Dabei ermordeten sie auch eine junge Lehrerin, die ihren ebenfalls ermordeten Schülerinnen ihre Liebe zur deutschen Literatur mit dem Wunsch vermittelte, dass die beiden Völker sich besser verstehen mögen. Viele Umstände hätten zu einem besseren Verständnis der beiden Völker zueinander beigetragen. Mit Polen sei das nicht so einfach, sagte Hoffmann. Er verwies auf die wichtige Rolle des Partnerschaftsvereins und die Freizeit von Jugendlichen aus Frankreich, Deutschland und Polen auf Norderney.

Mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine sei etwas aufgebrochen, sagte Pfarrer Blanke in seiner Predigt und wies auf den Krieg Aserbaidschans gegen Armenien und den Krieg der Hamas gegen Israel hin. Niemand habe sich bis dahin mehr vorstellen können, dass jemand noch einmal einen solchen Krieg beginnen könne. Krieg sei als etwas Unvernünftiges angesehen worden, das niemand mehr wolle. Die Bundeswehr sei seit 1991 zusammengespart worden. Nun müsse man sich wieder auf die Landesvereidigung vorbereiten.

Hoffmann und seine Stellvertreter Andreas Brinkmann und Klaus Fiedler sowie Vertreter des Sozialverbandes Deutschland legten Kränze am Ehrenmal auf dem Friedhof Dahlhausen nieder. Vom Band erklang „Ich hatt‘ einen Kameraden“ und die Streichquartettfassung des Deutschlandliedes.