Leos Kino Filmtipp

Leos Kino-Aktiver Ulrich Schumann weist auf gute Filme hin. Foto: Edeltraud Dombert/Montage: Thomas Dohna
Leos Kino-Aktiver Ulrich Schumann weist auf gute Filme hin. Foto: Edeltraud Dombert/Montage: Thomas Dohna

Wie die Kartoffel in den Norden kam

Von Ulrich Schumann

Der neue dänische Historienfilm „King’s Land“ zeigt Mads Mikkelsen in Hochform / ein Filmtipp von Leos Kino

Nach dem riesigen Erfolg von „Margarethe – Königin des Nordens“ kommt nun ein weiterer dänischer Historienfilm in unsere Kinos und präsentiert uns nordische Geschichte unterhaltsam, spannend und hautnah.

1755 bekommt der verarmte Kriegsheld Ludwig Kahlen (Mads Mikkelsen) vom dänischen König den Befehlein ganz neues Nahrungsmittel anzubauen und zu verbreiten: die Kartoffel. Ausgerechnet in der kargen Heide Jütlands soll Kahlen das Gemüse kultivieren. Der Anfang ist hart: Kahlen ist ganz allein, hat kaum technische Hilfsmittel und natürlich spielt das Wetter auch nicht mit.

Doch es kommt schlimmer: Schon bald stellt sich heraus, dass das Land eigentlich Frederik de Schinkel (Simon Bennebjerg) und nicht dem König gehört – und de Schinkel entpuppt sich als wahrer Bösewicht.

Selten war der ohnehin brillante Mads Mikkelsen so gut wie hier. Sein starkes physisches Spiel trägt den aufwändigen, 8 Millionen Euro teuren Film fast allein. Dafür gab es den Europäischen Filmpreis für den besten Hauptdarsteller.

Während „Margarethe“ eine Ensemble-Leistung war, treten in „King’s Land“ die großen Stars des dänischen Kinos wie Søren Malling oder Morten Hee Andersen fast vollständig in die zweite Reihe, um Mikkelsen Raum und Zeit für seinen heldenhaften Ludwig Kahlen zu geben – Solo für Mads!

Auch wenn nicht immer klar ist, warum de Schinkel so böse ist, wie er ist, entspinnt sich doch ein gnadenloses Duell zwischen Kahlen und dem Landadel, das an Spannung nicht zu toppen ist. Im Kinosessel fragt man sich, was beim Anbau von Kartoffeln noch alles schieflaufen kann und was sich Kahlen als nächstes einfallen lässt, um sein Projekt umzusetzen.

„King’s Land“ bietet zwei Stunden pralles Kinoerlebnis und war Dänemarks Oscar-Kandidat 2023.  Zurecht: das Drehbuch von Nikolaj Arcel und Anders Thomas Jensen (Adams Äpfel) zieht deutliche Linien in die Gegenwart. Aber die muss der Zuschauer schon selbst finden…

„King’s Land“ ist ab dem 6. Juni im Kino zu sehen.

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=L5b14gS7tBw