Feuerwehr hatte einen Einsatz
Leopoldshöhe (ted). Irgendetwas ist immer. So sind die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr in die Silvesternacht gegangen. Sie hatten Recht. Einen Einsatz hatten sie. Auch in ganz Lippe war es ruhig, anders als in anderen Teilen Ostwestfalens und Deutschlands.
Schon am Nachmittag böllerten Feiernde reichlich, was in den Sozialen Medien zu heftiger Kritik führte – und auch verboten ist. Kurz vor 0 Uhr begann der Höhepunkt der Feuerwerkerei.
Die Reste der Raketenbatterien waren am Neujahrsmorgen noch auf dem Marktplatz, an den Schulen und in einigen Straßen Leopoldshöhes zu sehen. Aus unbekannten Gründen entzündete sich eine Papiertonne an der Herforder Straße in Höhe der Sparkasse. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe löschten die Tonne per Schnellangriff ab und rückten wieder ein.
In ganz Lippe gab es nach Angaben der Leitstelle 30 Einsätze. Neben brennenden Hecken und Papiertonnen gab es in Detmold zwei brennende Gartenhütten und in Bad Salzuflen einen durch Feuerwerkskörper verletzten Mann. Die Polizei meldete keine außergewöhnlichen Einsätze.
In Bielefeld sah die Lage anders aus. Feuerwehr und Rettungsdienst arbeiteten 270 Einsätze ab, darunter 53 Brandeinsätze. Fast alle Einheiten der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr seien im Einsatz gewesen.
Notorisch bekannt ist bei der Feuerwehr die Gegend um die Kreuzung der Heeper Straße mit der Lohbreite im Stadtteil Mitte. Dort sei gegen 0.30 Uhr ein Streifenwagen mit besonders explosionsfähigen „Polenböllern“ beworfen worden. Die Polizei war mit mehreren Streifenwagen vor Ort und sprach Platzverweise aus, denen zwei Männer nicht nachkommen wollten und deswegen festgenommen wurden.
Auf dem Kesselbrink beschossen sich Feiernde gegenseitig mit Raketen und Böllern. Auch hier sprach die Polizei Platzverweise aus. An der Oldentruper Straße lösten Feuerwerkskörper einen Brand auf einem Balkon aus. Eine Wohnung soll nicht mehr bewohnbar sein. Einen weiteren Brand gab es an der Landsberger Straße in Stieghorst. Dort brannte ein Carport. Dort vermutet die Polizei ebenfalls Feuerwerkskörper oder Reste derselben als Ursache.
Bundesweit starben mindestens fünf Menschen durch illegale Feuerwerkskörper. Allein in Berlin verletzten sich 15 Menschen durch Feuerwerkskörper schwer. Bundesweit sind mindestes vier Kinder durch Feuerwerkskörper zum Teil lebensgefährlich verletzt worden.
In der Hauptstadt sind durch die Verwendung sogenannter Kugelbomben 36 Wohnungen unbewohnbar geworden. In Leipzig, Hamburg, Garbsen, Gelsenkirchen, Kerpen, Schwäbisch Gmünd, Dresden und Kiel griffen insgesamt hunderte Menschen Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei mit Feuerwerkskörpern an.