Unternehmensinsolvenzen steigen an

IHK Lippe zur angespannten wirtschaftlichen Situation

Kreis Lippe. 25 Unternehmen haben von Juli bis September des vergangenen Jahres laut dem Statistischen Landesamt IT.NRW beim Amtsgericht Detmold einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, schreibt die IHK Lippe in einer Mitteilung.

„Insgesamt 66 Unternehmensinsolvenzen in Lippe im laufenden Jahr entsprechen einem Anstieg um 22 Prozent im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres. Seit Jahresbeginn verzeichnen wir von Quartal zu Quartal immer mehr Unternehmen, die in Schieflage geraten“, berichtet Svenja Jochens, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). Zum Vergleich: Im dritten Quartal 2024 haben die nordrhein-westfälischen Amtsgerichte insgesamt 1.461 Unternehmensinsolvenzen gemeldet (+13,0 Prozent) – der höchste Stand in NRW seit sieben Jahren.

„Die schwache Auftragslage in Verbindung mit hohen Kosten führt dazu, dass die Liquidität schwindet. Das zieht einigen Unternehmen förmlich den Boden unter den Füßen weg“, erläutert Timm Lönneker, Referent der IHK Lippe. Die zunehmenden Belastungen durch Bürokratie, Lohnzuwächse und hohe Energiepreise verschärften die Situation. „Zusätzlich sorgt die politische und geopolitische Lage für Verunsicherung in der Wirtschaft“, ergänzt Lönneker.

Die meisten der 25 Anträge kommen aus dem Baugewerbe (9; Vorjahr: 7), gefolgt vom Wirtschaftsbereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von KFZ mit vier Insolvenzfällen (Vorjahr: 3).

Neben den Unternehmen beantragten 65 weitere Schuldner die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens (Vorjahr: 76; -14,5 Prozent). Dabei handelte es sich in 37 Fällen um Verbraucherinsolvenzen (Vorjahr: 59; -31 Prozent). Es waren aber auch 15 ehemals Selbstständige betroffen (Vorjahr: 12). Dies entspricht einer Zunahme um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

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