Zugausfälle dauern an

Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge, eurobahn-Werkstattleiter Heinkel und eurobahn-Chefin Anne Mathieu diskutieren Perspektiven für die Fahrgäste in Lippe. Foto: Wahlkreisbüro Kerstin Vieregge
Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge, eurobahn-Werkstattleiter Heinkel und eurobahn-Chefin Anne Mathieu diskutieren Perspektiven für die Fahrgäste in Lippe. Foto: Wahlkreisbüro Kerstin Vieregge

Kerstin Vieregge informiert sich bei der Eurobahn

Kreis Lippe. „Lippe muss erreichbar bleiben“, fordert Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge. Sie sorgt sich um den Standort, denn die Zugausfälle bei der eurobahn dauern an, schreibt Büro Kerstin Vieregge in einer Mitteilung. Die CDU-Politikerin fordert Perspektiven für die auf die Bahn angewiesenen Pendler, Studenten und Schüler ebenso wie für Touristen und private Gelegenheitsbahnfahrer: „Die Menschen brauchen Verlässlichkeit. Durch anhaltende Fahrplankürzungen wird der ländliche Raum auf Dauer abgehängt.“

Von eurobahn-Geschäftsführerin Anne Mathieu wollte Vieregge deshalb wissen, wie das Unternehmen Personalmangel, Defizite und steigende Kosten in den Griff bekommen will. Tatsächlich sieht die eurobahn-Chefin Licht am Ende des Tunnels: „Der geplante Verkauf der eurobahn an den NWL wird die dringend nötige finanzielle Sicherheit bringen“, sagte sie der Bundestagsabgeordneten beim Treffen in der Bielefelder Niederlassung.

Der NWL (Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe) organisiert den Schienenverkehr für die 19 Kreise und kreisfreien Städte in der Region. Auch Lippe ist einer dieser Kreise, die aktuell über den Verkauf beraten und entscheiden. „Dabei geht es um die Fahrgäste und auch um die rund 900 Mitarbeiter der eurobahn“, nimmt Vieregge die Betroffenen auf beiden Seiten in den Blick. Sie rechnet mit breiter Zustimmung der Kommunen und erwartet vom NWL dann schnelle Lösungen. Besonders der Personalmangel bleibt eine Herausforderung: „Mindestens zwölf Monate dauert die Ausbildung eines Lokführers. Das setzt weitsichtige Planung voraus“, weiß Vieregge aus dem Gespräch mit Mathieu. Sie betont, die eurobahn sei dem damaligen Verkehrsminister Wüst dankbar für das Projekt „Fokus Bahn“, das die Verkehrsunternehmen nach wie vor auch bei der Ausbildung von Lokführern sehr unterstütze.

Mit der Werkstattführung nach dem Gespräch erhielt Vieregge einen Eindruck von den aufwendigen Wartungsmaßnahmen für die Fahrzeuge. Erschrocken zeigte sie sich über die Kosten, die die Graffitis verursachen, mit denen die Züge immer wieder beschmiert werden. „Allein das Entfernen dieser Graffitis kostet uns eine Million Euro pro Jahr. Hinzu kommen Vertragsstrafen, wenn die Züge nicht sauber sind“, erläuterte Werkstattleiter Heinkel. „Eine unverschuldete Belastung für das Unternehmen, die eigentlich die Verursacher tragen müssten“, findet die Bundestagsabgeordnete.

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