Streit um die Quartiersgaragen

Über den Wagentronsweg soll das neue Baugebiet Brunsheide Südost erschlossen werden. Foto: Thomas Dohna
Über den Wagentronsweg soll das neue Baugebiet Brunsheide Südost erschlossen werden. Archivfoto: Thomas Dohna

Grüne befürchten klassisches Parkhaus

Schuckenbaum (ted). Beim neuen Wohngebiet Brunsheide geht es nun um die Gestaltung der Gebäude. Die Bauherren sollen Vorgaben für ein möglichst einheitliches Erscheinungsbild bekommen. Doch genau darum gibt es nun Diskussionen.

Nach langen Überlegungen zu städtebaulichen Aspekten und der Verabschiedung des Bebauungsplans Ende des vergangenen Jahres beschäftigen sich die Planungspolitiker im Gemeinderat jetzt mit der optischen Gestaltung des neuen Wohngebietes.

Die ursprüngliche Idee für das Wohngebiet war möglichst viel Holz und möglichst wenig Beton zu verwenden, um den CO2-Abdruck des Wohngebietes gering zu halten. Deswegen sind die zunächst vorgesehenen Tiefgaragen Quartiersgaragen genannten Parkhäusern gewichen. Die sollten aus Holz sein. Aus vier Garagen sind inzwischen zwei geworden.

Grund dafür ist einen Markterkundung. Mögliche Investoren wiesen auf die hohen Kosten der Garagen hin. Planer und Politik reduzierten die Garagen auf zwei, eine davon ist der sogenannte Hybrid Hub an der Einfahrt zum Gelände an der Herforder Straße.

Dieser Hybrid Hub sollte als multifunktionaler Bau aus Holz sein, dann beschloss die Politik auf Anraten der Planer auch eine Holz-Hybrid Bauweise zuzulassen, also eine Mischung aus Beton und Holz. Jetzt schlug die Verwaltung vor, auch eine Stahlskelettauweise zuzulassen, also die klassischer, normaler Parkhäuser.

Dagegen wenden sich die Grünen im Hochbau- und Planungsausschuss. Sie sehen die Gefahr, dass aus dem repräsentativen Gebäude am Eingang zum Wohngebiet ein gewöhnliches Parkhaus wird, „dass auch am Berliner Flughafen stehen könnte“, wie Birgit Kampmann sagte.

Ein wesentliches Ergebnis des Städtebaulichen Wettbewerbs für das Wohngebiet Brunsheide, dass der „HybridHub eine wichtige Funktion als repräsentatives Solitärgebäude im Eingangsbereich zum Quartier hat, wird ersatzlos gestrichen“, heißt es in einer Stellungnahme der Grünen. Damit entfalle ein entscheidendes Ergebnis des Wettbewerbs, „das bisher allen Beteiligten wichtig war“.

Ebenso werde die bisher gewünschte Multifunktionalität aus den Vorgaben gestrichen. „Dies würde zu einem deutlich anderen Gebäude führen als dies von allen Beteiligten im Konsens vereinbart war und verfolgt wurde“, heißt es in der Stellungnahme. Damit entfielen wichtige Zukunftsperspektiven für diesen Bau und ändere seine Funktion grundlegend.

Im 2023 verabschiedeten Rahmenplan für die Brunsheide heißt es zum Hybrid Hub: ein „besonderes architektonisches Highlight am Quartierseingang von der Herforder Straße gemäß seiner Präsenz sowie als Auftakt und Abschluss des zentralen Bereichs“.

Stahl günstiger als Holz

Axel Meckelmann (CDU) plädierte für die vorgeschlagenen Änderungen, denn die Stahlskelettbauweise sei deutlich günstiger als die nach wie vor mögliche Holz-Hybrid-Bauweise. Er verwies auf die Möglichkeit die Fassade des Gebäudes mit Holz zu verkleiden.

Auch die SPD in Person Andreas Brinkmanns signalisierte, für die Änderung zu stimmen. Seit sieben Jahren plane die Gemeinde nun an dem Wohngebiet. Es sei eine kostengünstige und ansprechende Gestaltung anzustreben. Ulrich Meier zu Evenhausen (PUB) meinte, es sei klar, dass das Baugebiet so nicht umgesetzt werden könne.

Die Mitglieder des Betriebsausschusses entschieden sich mit den Stimmen von CDU und SPD für die Änderung.

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