500 zu 70

Dicht gedrängt stehen die Teilnehmer der Mahnwache "Leopoldshöhe bleibt bunt" auf dem Marktplatz. Foto: Thomas Dohna
Dicht gedrängt stehen die Teilnehmer der Mahnwache “Leopoldshöhe bleibt bunt” auf dem Marktplatz. Foto: Thomas Dohna

Zwei Demonstrationen auf dem Marktplatz

Leopoldshöhe (ted). Auf der einen Seite des Markplatzes zeigten sich rund 500 bunt gekleidete Menschen. Auf der anderen Seite, am Café 104 standen knapp 70 meist dunkel gekleidete Personen. Zwei Kundgebungen fanden gestern auf dem Marktplatz statt.

Anlass der Mahnwache des Bündnisses „Leopoldshöhe bleibt bunt“ war die Kundgebung der Asemisser Initiative „Leopoldshöhe sicher“. Der Anlass für ihre Veranstaltung ist die Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft an der Hauptstraße in Asemissen. Die ist seit Anfang des Jahres in Betrieb. Vor mehr als einem Jahr hatte der Gemeinderat den Kauf des Gebäudes und die Einrichtung der Unterkunft beschlossen.

Die Polizei hatte die Bereiche der beiden Kundgebungen mit Flatterband gekennzeichnet. Damit wollte sie verhindern, dass sich die jeweiligen Teilnehmer zu nahe kamen. Die Veranstalter der Mahnwache rechneten mit rund 150 Teilnehmern, die der Kundgebung am Café 104 mit etwa 50. Als eine der Auflagen hatte die Polizei je drei Ordner vo…

Ein Kommentar

  1. Der Herr Kokott und die Initiative „Leopoldshöhe sicher“ möchten nicht, dass die Flüchtlingsunterkunft in Asemissen genutzt wird. Diese Meinung kann man haben. Man kann sie auch schriftlich oder auf einer Demo zum Ausdruck bringen oder sogar versuchen, für sie eine Mehrheit im Gemeinderat zu erreichen. Alles kann man durchaus mit Anstand verfolgen.
    Anonyme Flugblätter im Land der Meinungsfreiheit, halte ich dabei schon für eher unangemessen. Liest man dann, dass ein Redner auf der Demo an den (nicht anwesenden) Bürgermeister die Frage stellt: „Wollen Sie, dass Ihre Frau vergewaltigt wird?“, dann weiß man: Mit Anstand und zivilisierten Argumenten ist hier nicht zu rechnen.
    Stattdessen erzeugt die Initiative Ängste – ohne jeden konkreten Anlass. Ängste kann man auf diese Art vielleicht nur bei Mitmenschen erzeugen, die ohnehin schon ängstlich sind und gerade das ist schlimm, aber offensichtlich Ziel der Initiative. Von allem anderen was vorgeht weiß sie dagegen offenbar nichts: Weder von den vielen Anstrengungen, die Aufgaben zu bewältigen, noch von der erfolgreichen Integrationsleistung oder von der Arbeit des Runden Tisch Asyl.
    Wesentlich ist aber: Die Forderung der Initiative löst vor Ort kein einziges Problem: Die Gemeinde hat in dieser Angelegenheit wenig Einfluss, sie bekommt geflüchtete Personen zugewiesen und hat diese unterzubringen. Alle diesbezüglichen Vorgänge hat sie offen kommuniziert. Jeder kann wissen, warum die Lösung in Asemissen gewählt wurde.
    Mein Fazit: Wir können Konstruktives in jeder Form gebrauchen, die Initiative ist aber nur destruktiv.
    Einen interessanten Einblick hat mir die Information ermöglicht, dass die Zahl 444, die sich ein Ordner auf den glattrasierten Hinterkopf hat tätowieren lassen, bedeutet: „Deutschland den Deutschen“ – man lernt tatsächlich nie aus. 14-23-6!

    Peter Ueding

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