Sonderpreis Energie und Klima

Freuen sich über den Sonderpreis Energie und Klima (von links): Rudi Wiebe, Louis Arent, Agon Zeqiraj, Timo Stupar und Bewar Yumusak, Energie-Scouts bei der Häfner & Krullmann GmbH. Foto: Häfner & Krullmann GmbH
Freuen sich über den Sonderpreis Energie und Klima (von links): Rudi Wiebe, Louis Arent, Agon Zeqiraj, Timo Stupar und Bewar Yumusak, Energie-Scouts bei der Häfner & Krullmann GmbH. Foto: Häfner & Krullmann GmbH

Häfner & Krullmann beim Bundesentscheid der Energie-Scouts in Berlin

Leopoldshöhe. Mit ihrem Projekt zur Steigerung der Energieeffizienz in der Produktion sichert sich das Auszubildenden-Team der Häfner & Krullmann GmbH beim Bundeswettbewerb der Energie-Scouts den „Sonderpreis Energie und Klima“ in der Kategorie für kleine und mittlere Unternehmen. Ein toller Erfolg für die Region OWL und ein überzeugendes Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeit in der Praxis funktionieren kann.

„Es freut uns sehr, dass unsere Auszubildenden Bewar, Agon, Louis, Rudi und Timo sich ab sofort nicht nur offiziell Energie-Scouts nennen dürfen, sondern mit ihrer Idee zur Ressourcen- und Energieeinsparung im bundesweiten Wettbewerb überzeugen konnten“, so Jan Häfner,
Geschäftsführer von Europas führendem Hersteller von Spulen aus thermoplastischen Kunststoffen.

Verdopplung der Kavität, Halbierung der Maschinenlaufzeit

In ihrer Urteilsbegründung hob die Jury nicht nur die erhebliche Prozessverbesserung hervor, die die fünf Auszubildenden mit ihrem Projekt realisieren konnten, sondern auch die Detailierung der
ausgearbeiteten Daten sowie die souveräne Präsentation.

Bei dem Projekt der Häfner-Auszubildenden bestand die Aufgabe darin, ein Kunststoffspritzgusswerkzeug zu entwickeln und zu fertigen, mit dem in einem Produktionszyklus acht statt bisher vier Kunststoffklammern hergestellt werden können. Diese sogenannten Abstandsklammern werden an Bandspulen für leichtere Wickelgüter eingesetzt, um das
Wickelgut zusätzlich zu schützen. Durch das neue Werkzeug mit acht statt bisher vier Kavitäten konnte das Team die Maschinenlaufzeit für diesen spezifischen Klammertyp halbieren.

Entsprechend reduziert sich der Stromverbrauch um mehr als 1.900 Kilowattstunden – das entspricht einer Reichweite von rund 10.000 Kilometer mit dem firmeneigenen E-Auto. Die finanzielle Gesamtersparnis durch den geringeren Energieverbrauch, Personalbedarf sowie die weiteren, mit der Produktion verbundenen Kosten, beträgt jährlich rund 11.000 Euro – bei einer Amortisationszeit von etwa acht Monaten. Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann.

Bereits im November vergangenen Jahres konnte sich das Häfner-Team beim regionalen Wettbewerb der Energie-Scouts OWL, organisiert durch die IHK Ostwestfalen zu Bielefeld und Lippe zu Detmold, mit ihrem Projekt durchsetzen und den mit 500 Euro dotierten dritten Platz belegen.

Auch Betriebsleiter Matthias Spilling-Hasselhoff zeigt sich zufrieden: „Diese Auszeichnung ist eine weitere Bestätigung für uns, dass wir mit unseren Maßnahmen zum Thema Energieeffizienz und Ressourcenschonung am Puls der Zeit sind. Das Energie-Scouts-Programm liegt uns besonders am Herzen. Nicht nur, weil es die Auszubildenden für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert, sondern auch, weil es die Eigeninitiative stärkt und Auszubildende aus verschiedenen Bereichen dazu anregt, sich auszutauschen und zu vernetzen. Das führt zu einem tieferen Gesamtverständnis für die Belange des Unternehmens und stärkt den Zusammenhalt untereinander.“

Das Häfner-Team besteht in diesem Jahr aus Auszubildenden aus den Bereichen Kunststoff- und Kautschuktechnologie, Mechatronik, Werkzeugbau und dem kaufmännischen Bereich. Begleitet wurden die angehenden Energie-Scouts von Lisa-Marie Dittmar aus dem Häfner-Werkzeugbau und Betriebsleiter Matthias Spilling-Hasselhoff.

Worum geht es bei den Energie-Scouts

Das Energie-Scout-Programm ist eine Zusatzqualifizierung für Auszubildende und findet unter dem Dach des bundesweiten Unternehmensnetzwerk Klimaschutz statt, das von der Deutschen
Industrie- und Handelskammer (IHK) betreut wird. Mehr als 60 IHKs im gesamten Bundesgebiet bieten die Qualifizierung regelmäßig an. Die Auszubildenden werden für die Themen Energie- und Ressourceneffizienz sensibilisiert und bekommen Wissen und Instrumente an die Hand, um aktiv zum nachhaltigen Wandel beizutragen. Als Energie-Scouts tragen sie in ihren Betrieben
dazu bei, Energie- und Ressourceneinsparpotenziale zu erkennen, zu dokumentieren und Verbesserungen anzuregen. Einmal im Jahr werden die Teams mit den regional besten Projekten nach Berlin eingeladen und stellen ihre Idee im bundesweiten Wettbewerb vor.
Weitere Infos zum Unternehmen und seinen Produkten: www.hafner-spools.com

Über Häfner & Krullmann

Seit mittlerweile mehr als 90 Jahren setzt die Häfner & Krullmann GmbH Maßstäbe im Bereich der Kunststoffverarbeitung. Das inhabergeführte Unternehmen ist Europas führender Hersteller von Spulen aus thermoplastischen Kunststoffen. Inzwischen hat Häfner rund 1.400 Spulenvarianten von 40 bis 1.190 Millimeter Durchmesser für die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete entwickelt.
Produkte von Häfner kommen in einer Vielzahl von Industrien und Märkten zum Einsatz, wie bei der Produktion von Glasfaserkabeln, über die Medizintechnik bis hin zur Luft- und Raumfahrtindustrie.
Auch Kupferlackdrähte die insbesondere in Elektroautoautos, Windrädern und E-Bikes Verwendung finden gehören zu den Anwendungsfeldern.

Das Produktportfolio umfasst neben Spulen, Flansche, Bandspulen, konische und bi-konische Spulen, Einweg- und Mehrwegspulen, sowie Logistik optimierte teilbare Spulen und Versandbehälter. Ein
wesentlicher Anteil der produzierten Artikel ist bis zu 100 Prozent aus nachhaltigem, wiederverwertetem Kunststoff gefertigt. Die Fertigung von Müllsammelgefäßen und Umweltschutzprodukten sowie technische Teile runden das Spektrum ab. Häfner produziert an zwei Standorten und beschäftigt mehr als 160 Mitarbeiter.

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