Brückenbauer zwischen Theorie und Praxis

In seiner neuen Rolle als Professor an der TH OWL möchte Johann Jakob Marx (37) seine Leidenschaft für praxisnahe Lehre einbringen und Studierende für den nachhaltigen Holz- und Massivbau begeistern. Foto: TH OWL
In seiner neuen Rolle als Professor an der TH OWL möchte Johann Jakob Marx (37) seine Leidenschaft für praxisnahe Lehre einbringen und Studierende für den nachhaltigen Holz- und Massivbau begeistern. Foto: TH OWL

Neuer Professor für Holz- und Massivbauweise an der TH OWL

Kreis Lippe/Detmold. Mit Beginn des Wintersemesters 2025/2026 wird der Fachbereich Bauingenieurwesen am Standort Detmold um eine engagierte Persönlichkeit bereichert: Johann Jakob Marx (37) übernimmt das Lehrgebiet Holz- und Massivbau und bringt dabei nicht nur fundierte wissenschaftliche Expertise, sondern auch wertvolle Praxiserfahrung aus der Ingenieurwelt mit, schreibt die TH OWL in einer Mitteilung.

Der gebürtige Bielefelder studierte an der damaligen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (HS OWL) zunächst Konstruktiven Ingenieurbau (Bachelor of Engineering) und anschließend Nachhaltiges Bauen und Bewirtschaften (Master of Engineering).

2020 promovierte er an der Technischen Universität Braunschweig mit einer Arbeit zur „Querkrafttragfähigkeit von schlaff bewehrten und vorgespannten Mauerwerkbalken“.

Parallel zu seiner wissenschaftlichen Laufbahn sammelte er umfassende Berufserfahrung – unter anderem von 2011 bis 2019 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Massivbau & Baustoffe an der HS OWL, von 2018 bis 2022 als Tragwerksplaner bei der Ingenieurgruppe „hmr“ und seither bis heute als Geschäftsführer der „hmr Ingenieure GmbH & Co. KG“. Auslandserfahrung sammelte Marx bereits 2010 bei HOCHTIEF Qatar.

In seiner neuen Rolle möchte der Fachmann, der mit seiner Frau und den beiden Kindern in Lemgo lebt, seine Leidenschaft für praxisnahe Lehre einbringen und Studierende für den nachhaltigen Holz- und Massivbau begeistern. Dazu zählen der Einsatz digitaler Werkzeuge, die Integration von Vorfertigungstechnologien sowie interdisziplinäre Projekte mit Architektur, Holztechnik und Umweltingenieurwesen.

Die Professur ist für Marx die „ideale Schnittstelle für praxisnahe Forschung und Transfer“. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf Hybridbauweisen, Holz-Holz-Verbindungen, der Tragfähigkeit hybrider Brettsperrholzplatten (HBSP), dem Einsatz von Recyclingmaterialien und der Optimierung von Tragstrukturen.

„Forschung ist für mich ein Mittel zur Lösung realer Probleme im Bauwesen – ressourcenschonend, praxisbezogen und interdisziplinär. Sie soll Impulse aus der Praxis aufgreifen und Innovationen fördern“, sagt Marx. Dabei sei ihm der enge Austausch mit Wirtschaft, Industrie und Handwerk besonders wichtig – um die Brücke zwischen Theorie und Praxis zu stärken.

Nachhaltiges Bauen prägt nicht nur seine berufliche Arbeit, sondern auch sein Privatleben. In seiner Freizeit widmet er sich handwerklichen Projekten, Gartenarbeit und dem Einsatz natürlicher Baustoffe wie Lehm.

Mit seiner Erfahrung, seinem Gestaltungswillen und seiner Begeisterung für Forschung und Lehre möchte Marx die strategische Entwicklung der Hochschule aktiv mitgestalten – mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit, Internationalisierung und praxisorientierte Innovationen.

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