
„Stille Trabanten“ am 15. September 2025
Laut und leise sind die Pole, zwischen denen sich Leos Kino in diesem Spätsommer bewegt.
Am Montag, 15. September 2025, zeigt Leos Kino den Film „Die stillen Trabanten“, einen der eindrucksvollsten deutschen Filme der letzten Jahre. Der starbesetzte Episodenfilm zeigt unscheinbare Menschen auf der Suche nach ein wenig Glück. Bemerkenswert, wie der Film Schönheit in grauen Alltagsmotiven findet.
▶️ Der Film des Monats: “Die stillen Trabanten” am 15. September 2025.
Trabanten sind in der Astronomie Begleiter großer Himmelskörper. Sie kreisen um diese Körper in einer festen Umlaufbahn, unterliegen Anziehungskräften, kommen sich nahe, berühren sich nicht. Im Film „Die stillen Trabanten“ geht es den Protagonisten genauso: sie ziehen ihre Kreise, ohne endgültig zueinander zu finden.
Nach „In den Gängen“ ist dem Autor Clemens Meier und dem Regisseur Thomas Stuber erneut ein großer Wurf gelungen. Wieder sind wir in Mitteldeutschland, wieder geht es um das Leben der sogenannten „kleinen Leute“, wieder kann man sich der ruhigen Poesie des Alltags nicht entziehen.
▶️ Was macht diesen Film so besonders?
Stuber und Meier erzählen in „Die stillen Trabanten“ mehrere voneinander unabhängige Geschichten. Da gibt es Christa (Martina Gedeck), die tagsüber Züge reinigt und nachts in der Bahnhofskneipe bei der Friseurin Birgit (Nastassja Kinski) ein wenig Trost sucht. Da ist der einsame Wachmann Erik (Charly Hübner), der nachts durch die Wohnheime Geflüchteter zieht und Gefühle für Marika (Irina Starshenbaum) entwickelt. Und da ist Jens (Albrecht Schuch), der nachts auf einem Treppenabsatz heimlich mit Aische (Lilith Stangenberg) Zigaretten raucht und sich unglücklich verliebt.
Obwohl die Geschichten kaum Berührungspunkte haben, gibt es Gemeinsamkeiten: immer spielt die Nacht mit ihren Freiheiten, Sehnsüchten, aber auch ihrer Einsamkeit eine besondere Rolle. Kameramann Peter Matjasko findet berührend einfache und doch aussagekräftige Bilder hierfür. Kat Frankies Musik verbindet die einzelnen Geschichten kongenial. Dass der Film in Leipzig spielt, ist sicher kein Zufall, und doch ist „Die stillen Trabanten“ kein spezieller Ostdeutschland-Film.
„Die stillen Trabanten“ ist ein meisterhaftes und intensives Drama, von dem Viele gar nichts mitbekommen haben: leise und magische Filme haben es eben schwer. Diesen Film schaut man nicht einfach so weg – er bleibt.
▶️ Wie komme ich an Tickets?
Leos Kino zeigt „Die stillen Trabanten“ am Montag, den 15. September, um 19.30 Uhr im Familienzentrum Leos, Schulstraße 33, Leopoldshöhe. Karten sollten unter leos-kino@gmx.de vorbestellt werden. Einlass ist um 19 Uhr. Der Eintritt beträgt fünf Euro.
