
Unbekannte Flüssigkeit im Regenrückhaltebecken – vier Verletzte
Asemissen (ED). Die Freiwillige Feuerwehr Leopoldshöhe war am Samstag, 13. September 2025, im ABC-Großeinsatz am Gewerbegebiet Asemissen. Die Feuerwehr Dortmund war mit einer Spezialeinheit vor Ort. Die Feuerwehr Detmold war mit dem Einsatzleitwagen beteiligt.
Wie am Samstag, 13. September 2025, berichtet, hatten Mitarbeiter des Abwasserwerkes Leopoldshöhe am Donnerstag, 11. September 2025, einen Ölfilm auf dem Regenrückhaltebecken (RRB) am Westring in Asemissen entdeckt. Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe verlegten sogenannte Ölschlengel und Ölbindemittel auf der Wasseroberfläche.
Am Freitag versuchten Mitarbeiter des Abwasserwerkes, die aufgetragenen und aufgelegten Ölbindemittel zu verlegen und zu erneuern. Im Laufe der Nacht kam es zu deutlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen bei den Mitarbeitern. Sie werden derzeit im Klinikum behandelt. Dem Vernehmen nach haben sich Gummihandschuhe und Stiefelsohlen der Mitarbeiter nach der Berühung mit dem verschmutzen Wasser zersetzt. Außerdem soll sich das von den Bäumen gefallene Laub im Bereich der Becken von Braum zu schwarz verfärbt haben.
Daraufhin alarmierte die Leitstelle um 14.27 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Leopoldshöhe und zugleich die analytische Task Force (ATF) der Dortmunder Feuerwehr. Deren Vorauskommando traf etwa eine Stunde später an der Einsatzstelle ein, das auf einem Lkw aufgebaute Labor der ATF zwei Stunden nach der Alarmierung. Die Dortmunder Spezialisten untersuchten die Verschmutzung im Regenklärbecken auf spezifische Stoffe, um dem Klinikum Hinweise für eine adäquate Behandlung der Verletzten zu geben.
Nach mehreren Untersuchungen ist bislang unklar, welche Stoffe die körperlichen Symptome bei den Mitarbeitern des Abwasserwerkes ausgelöst haben. Nach Angaben des Pressesprechers der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe haben die Dortmunder Spezialisten Kohlenwasserstoffverbindungen gefunden, die typisch für Öle, Diesel und Benzin sind. Zudem hätten sie Hinweise auf leicht flüchtige Verbindungen gefunden, wie sie für Reiniger typisch seien. Möglicherweise hätten sich die Stoffe, die die Mitarbeiter vergiftet hätten, inzwischen verflüchtigt.
Die Herkunft der Verunreinigung scheint klar zu sein. Sie stammen von einem Betriebsgelände eines Abschleppunternehmens am Westring. Dort sollen dem Vernehmen nach zwei Lkw abgestellt worden sein, die vor zwei Wochen auf der A2 ausgebrannt waren. Sie hatten Solarpanele geladen. Die Lkw sind inzwischen nicht mehr auf dem Areal. Die Geschäftsführer des Unternehmens, die zur Einsatzstelle gekommen waren, wollten derzeit keine Fragen beantworten.
Neben den Kräften der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe waren auch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Lage-Kachtenhausen mit dem sogenannten Dekon-P im Einsatz. Dieser Lkw ist mit dem Material für eine Dekontaminationsanlage beladen. Die Feuerwehr Detmold stellte ihren Einsatzleitwagen als Besprechungsraum zur Verfügung. Das Deutsche Rote Kreuz Leopoldshöhe war ebenfalls vor Ort. Zusammen waren mehr als 60 Kräfte an dem Einsatz beteiligt. Der endete gegen 20.30 Uhr.
Das Abwasserwerk hatte schon am Freitag, 12. September 2025, sowohl das Regenklär- als auch das Regenrückhaltebecken mit Bauzäunen abgesperrt. Während des Einsatzes der Feuerwehr hatte die Feuerwehr die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt. Das hinderte Spaziergänger nicht, in die Einsatzstelle mit der Begründung zu laufen, sie hätten gedacht, jemand habe sich einen Scherz erlaubt.