
Leopoldshöhe hat noch keinen Erfolg
Leopoldshöhe. Mit der Schließung einer Hausarztpraxis verloren vor rund zwei Jahren rund 4.000 Patientinnen und Patienten ihren Hausarzt. Die Gemeinde startete eine Hausarztkampagne. Gemeinsam mit den bestehenden Praxen rief sie die Bevölkerung auf, bei der Suche nach neuen Ärztinnen und Ärzten mitzuwirken.
„Wir wissen, wie wichtig eine wohnortnahe medizinische Versorgung für Leopoldshöhe ist“, wird Bürgermeister Martin Hoffmann (SPD) in einer Mitteilung der Gemeinde zitiert. Deshalb führe die Verwaltung seit zwei Jahren intensive Gespräche mit Praxen und Medizinischen Versorgungszentren in der gesamten Region, auch mit mehreren Ärztinnen und Ärzten.
Trotz intensiver Bemühungen sei es jedoch bisher nicht gelungen, Ärztinnen und Ärzte für den Standort Leopoldshöhe zu gewinnen. Erst vor kurzem habe es Gespräche mit zwei jungen Ärzten gegeben, die großes Interesse daran hätten, in Leopoldshöhe eine neue Praxis zu eröffnen, teilt die Verwaltung mit. Beide müssten noch eine zweijährige Weiterbildung absolvieren. Gemeinsam werde über einen Zeitplan, geeignete Räumlichkeiten und Strukturen nachgedacht – auch im Hinblick auf die Brunsheide als Investoren.
„Das ist keine kurzfristige Lösung – aber langfristig werden wir die hausärztliche Versorgung sichern“, betont Hoffmann in der Mitteilung. Der erste stellvertretende Bürgermeister Klaus Fiedler (CDU) ergänzt in der Mitteilung: „Wir führen diese Gespräche seit zwei Jahren mit voller Transparenz und laden alle ein, daran mitzuwirken. Wer eine Ärztin oder einen Arzt kennt, der nach Leopoldshöhe kommen möchte, kann sich jederzeit bei uns melden.“
Ein wichtiger Schritt in diese Richtung sei ein Treffen mit dem Verein zur Förderung von Innovationen in der Gesundheitswirtschaft OWL (ZIG), vertreten durch den Geschäftsführer Uwe Borchers gewesen. Unter Leitung von Charlotte Șahin kümmert sich der Förderverein MED OWL darum, junge Studentinnen und Studenten der neuen Medizinischen Fakultät OWL an der Universität Bielefeld an die Region OWL zu binden.
Ziel von MED OWL sei es, diese angehenden Ärztinnen und Ärzte frühzeitig für die Region OWL zu begeistern, ihre Ausbildung zu unterstützen und ihnen zu zeigen, dass sich hier nicht nur gut leben, sondern auch arbeiten lässt.
Die Verwaltung werde dem neuen Rat vorschlagen, Mitglied bei MED OWL zu werden, heißt es in der Mitteilung. Dadurch könne Leopoldshöhe Veranstaltungen vor Ort anbieten, um frühzeitig Kontakt zu den zukünftigen Medizinerinnen und Medizinern herzustellen. „Wir wollen nicht nur Ärztinnen und Ärzte gewinnen, sondern auch Menschen, deren Herz für Leopoldshöhe schlägt“, wird Hoffmann zitiert.
Geschäftsführer Uwe Borchers von MED OWL sieht Leopoldshöhe in diesem Prozess als Vorreiter: „Viele Kommunen denken noch gar nicht so langfristig, um ihre medizinische Versorgung zu sichern. Leopoldshöhe zeigt hier einen vorbildlichen Weg.“
Auch aus der Wählervereinigung PUB heraus gibt es Bemühungen, Ärzte und Ärztinnen für Leopoldshöhe zu gewinnen. Bisher ohne greifbaren Erfolg.