Der teuerste nordische Film aller Zeiten in Leos Kino

Margarete – Die Königin des Nordens am Montag, 20. Juni im Familienzentrum

Es ist in jeder Szene zu sehen: dieser Film hat richtig viel Geld gekostet. Während amerikanische Spektakel dieser Art das Geld aber oft in blutrünstige Actionszenen stecken, wurde bei den Skandinaviern eher in eine spannungsgeladene und dichte Handlung sowie in die Schauspielkunst investiert. Das Ergebnis ist verblüffend: „Margrete – die Königin des Nordens“ skizziert die damaligen Ereignisse geschickt nach und reicht mit einer Aussage bis in die Gegenwart.

Im Jahr 1402 regiert Margarete I. durch ihren Adoptivsohn Erik über ein riesiges nordisches Reich. Schwedische und norwegische Fürsten folgen ihr ohne Widerspruch in einer mächtigen, unschlagbaren Union. Margrete plant durch die Ehe ihres Adoptivsohns mit einer englischen Prinzessin ihre Macht weiter auszubauen, doch dann geschieht etwas Unerwartetes: Aus dem Nichts taucht ein Mann auf, der behauptet, Margretes Sohn zu sein. Der ist eigentlich vor vielen Jahren verstorben. Ist der Mann ein Lügner oder kehrt der wahre Thronfolger zurück? Margrete reagiert unsicher und zögernd, ihre Macht schwindet.

Die international erfahrene Regisseurin Charlotte Sieling drehte mit „Margrete – Die Königin des Nordens“ einen historischen Thriller, bei dem jede Szene neue Wendungen bringt und jede Figur wie ein zwielichtiger Verräter scheint. Keine Szene ist hier überflüssig, atemlos folgt der Zuschauer einer Königin, die immer mehr Fäden aus der Hand gibt und die am Anfang doch so unschlagbar schien. Unvergesslich sind die Szenen, in denen Margrete den Souverän gibt, nur um nächsten Augenblick verwirrt durch ihr Schloss zu irren.

Trine Dyrholm liefert als Königin im freien Fall eine Meisterleistung ab, die selbst ihre früheren Werke in Präzision, Präsenz und Timing noch toppt. Aber auch die Nebenrollen sind grandios besetzt: Sören Malling gibt den undurchsichtigen Erzbischof, der wunderbare Morten Hee Andersen („Die Wege des Herrn“) glänzt als naiver Adoptivsohn, Jakob Oftebro („Hamilton“) beweist Mut zur Hässlichkeit als angeblicher Thronfolger und die fabelhafte Halldora Geirhardsdottir (Halla aus „Gegen den Strom“) brilliert als zwielichtige Amme. Kurzum: die nordischen Stars geben sich die Klinke in die Hand.

„Margrete – Die Königin des Nordens“ ist ein kraftvoller Beleg für die aktuelle Stärke des nordischen Films: unterhaltsam, profund, handwerklich perfekt und mit ganz eigener Bildsprache hallt der Film lange nach, seine Gesamtaussage reicht bis in unsere Gegenwart hinein. „Margrete – Die Königin des Nordens“ ist ein Highlight vor unserer Sommerpause, den man nicht versäumen sollte.

Leos Kino zeigt den Film „Margrete – Die Königin des Nordens“ am Montag, den 20. Juni um 19.30 Uhr im Familienzentrum Leos,Schulstraße 33. Karten können unter leos-kino@gmx.de vorbestellt werden. Der Eintritt beträgt 5 Euro. Einlass ist um 19 Uhr.