Hören und Denken ohne Geländer

Mit Kirchenmusikdirektor Johannes Vetter (Organist an der Marienkirche Stiftberg in Herford, M.) freuen sich Jörg Düning-Gast (Verbandsvorsteher des Landesverbandes Lippe, Initiator der Reihe ‚Staunen Lernen Trauern‘, l.) und Alfons Haselhorst (Kath. Kirche St. Michael, Oelinghausen, r.) auf die Veranstaltung am 13. August 2022. (Foto: Landesverband Lippe)
Mit Kirchenmusikdirektor Johannes Vetter (Organist an der Marienkirche Stiftberg in Herford, Mitte) freuen sich Jörg Düning-Gast (Verbandsvorsteher des Landesverbandes Lippe, Initiator der Reihe ‚Staunen Lernen Trauern‘, links) und Alfons Haselhorst (Kath. Kirche St. Michael, Oelinghausen, ) auf die Veranstaltung am 13. August 2022. Foto: Landesverband Lippe

Klavierlieder mit Brechtgedichten in St. Michael

Kreis Lippe/Oerlinghausen. „Denken ohne Geländer“ – unter diesem Motto sind am Samtsag, 13. August 2022, ab 19.30 Uhr in der Oerlinghauser Kirche St. Michael, Marktstraße 19, Klavierlieder von Hanns Eisler und Kurt Weill über Brecht‐Texte zu hören. Sie werden Auszügen aus einem Essay der Philosophin Hannah Arendt über Bertolt Brecht gegenübergestellt.

„Lobet die Kälte, die Finsternis und das Verderben!“ So beginnt Brechts „Großer Dankchoral“, den er wenige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg in seine „Hauspostille“ aufnahm. Brecht, der sich mit Kirchenliedern ebenso gut auskannte wie mit Bibeltexten, bildete Metrum und Reimstruktur einem berühmten Kirchenlied von Joachim Neander (1650‐1680) nach, „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“.

Das Loblied mit einem Text zu hören, der wie ein Echo auf das Durcheinander von Kaisersturz, Kapp‐Putsch und galoppierender Inflation klingt, ist ein beklemmender Zusammenstoß zweier Welten. „Denken ohne Gelä…