Französischer Wohlfühlfilm der besonderen Art
Um ihren Job ist sie nicht zu beneiden: Lehrerin Madame Anne ist am Léon-Blum-Gymnasium eines Pariser Vororts für die harten Fälle zuständig. Das ist hier eine Abschlussklasse, in der die Schulleitung kurzerhand alle auffälligen Schüler zusammengesteckt hat. Ohne diese Maßnahme in Frage zu stellen, legt die freundliche, aber auch strenge Lehrerin los und schmettert den Schülern entgegen: „Es gibt eine Welt jenseits der Peripherie – und dort habt auch ihr einen Platz!“
Madame Anne wird skeptisch von ihrer neuen Klasse empfangen und diese Zweifel wachsen, als die Pädagogin den Schülern ihren Plan offenbart: Die Klasse soll an einem Geschichtswettbewerb zum Thema „Widerstand und Deportation im Frankreich des Nationalsozialismus“ teilnehmen. Nach und nach weicht die anfängliche Ablehnung zunehmendem Interesse am Thema. Die Qualität der Ergebnisse überrascht schließlich auch die Juroren.
„Madame Anne und ihre Schüler“ zeigt die wahre Geschichte über eine problematische Schülergruppe, die sich zur landesweiten Vorzeigeklasse entwickelt. Dass dieser Film dabei nicht in Kitsch und Überhöhung abgleitet, ist Regisseurin Marie-Castille Mention-Schaar zu verdanken. Sie erzählt angenehm zurückhaltend, fast sachlich-dokumentarisch, von dem Prozess, den Madame Anne und ihre Schüler durchlaufen.
Ein ehemaliger Schüler wirkte am Drehbuch mit und Ahmed Dramé (im Film heißt er Malik) spielt sich kurzerhand selbst. Der Schauspieler war Schüler in der Klasse, hat mit der wahren Madame Anne am Geschichtsprojekt gearbeitet und nutzte den Film zum Beginn einer steilen Karriere.
„Madame Anne und ihre Schüler“ konzentriert sich ganz auf die Entwicklung der Jugendlichen innerhalb der Schule. Private Kontexte werden nahezu vollständig ausgeblendet. Dadurch entsteht eine interessante Dynamik und eine Reduktion auf das Wesentliche, die dem Zuschauer gut tut.
„Madame Anne und ihre Schüler“ ist französisches Wohlfühlkino zu einem ungewöhnlichen Thema. Ein Film von schauspielerischer Qualität und professioneller Stringenz – wie gemacht für einen entspannten Kinoabend im Leos.
Leos Kino zeigt „Die Schüler der Madame Anne“ am 20. Februar um 19.30 Uhr im Familienzentrum Leos.
Bitte reservieren! An der Kasse mussten im Januar Besucherinnen abgewiesen werden, weil es keine Tickets mehr gab. Sehr ärgerlich! Bitte bestellen Sie Ihre Plätze unter leos-kino@gmx.de vor, damit wir unschöne Szenen vermeiden können. Einlass ist um 19 Uhr. Der Eintritt beträgt 5 Euro.
Neues in Leos Kino
9=10 Ticket: Das ist ja wie beim Bäcker: Ab sofort erhalten Sie an der Kinokasse auf Wunsch ein 9=10-Ticket. Sammeln Sie bei jeder Vorstellung einen Stempel auf diesem Ticket. Der Eintritt für die 10.Vorstellung geht dann auf uns! Pünktlich zur Weihnachts-Vorstellung könnte es also schon soweit sein.
Sammelaktion Verbandskasten: Gutes kann so einfach sein! Die Tierheime der Region suchen abgelaufene Verbandskästen. Das Verbandsmaterial kann immer noch zur Versorgung von Tieren verwendet werden. Schauen Sie also vor der nächsten Vorstellung einfach mal in ihren Kofferraum, bringen Sie den alten Verbandskasten mit, wir leiten ihn dann weiter! Vielen Dank!
Ausblick
Was ist eigentlich Schönheit?
„Wunderschön“ von Karoline Herfurth am 20. März in Leos Kino
Es ist gute Tradition in Leos Kino: zum Weltfrauentag zeigen wir in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle Leopoldshöhe einen Film über starke Frauen. In diesem Jahr ist uns ein besonderer Coup gelungen: „Wunderschön“ ist der erfolgreichste deutsche Film des vergangenen Kino-Jahres, steht bei den Streaming-Anbietern nur gegen horrende Zahlungen zur Verfügung und läuft nun in Leos Kino – natürlich zum ganz normalen Eintrittspreis.
Karoline Herfurth gelingt es in diesem Episodenfilm, beschwingt von problematischen Schönheitsidealen zu erzählen. Frauen aller Altersgruppen eifern hier einer nicht erreichbaren Idealvorstellung hinterher. Daraus wird aber kein Problemfilm, sondern eine federleichte romantische Komödie, die alle Zutaten für einen fröhlichen Kino-Abend mitbringt.
Mit vielen Stars und noch mehr Empathie ist „Wunderschön“ ein witziger , lebensbejahender und dennoch kritischer Blick auf die Lebensrealität der 2020er. Einfach stark!