Die weibliche Seite der Macht
„Die Unbeugsamen“ – Dokumentarfilm über Spitzen-Politikerinnen der Bonner Republik am 18. März 2024 in Leos Kino
In Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle holt Leos Kino einen der erfolgreichsten deutschen Dokumentarfilme der letzten Jahre nach Leopoldshöhe: „Die Unbeugsamen“. In zwölf Kapiteln zeigt dieser Film die Situation der wenigen Spitzenpolitikerinnen der Bonner Republik, die sich stets gegen Hohn und Sexismus ihrer männlichen Amtskollegen wehren mussten. Der Film ist unser Beitrag zum „Weltfrauentag 2024“ und zum 75. Jahrestag des Grundgesetzes.
Ohne Kommentar zeigt Regisseur Torsten Körner in diesem Film Ausschnitte aus den 1960er bis 1980er-Jahren. Und die sind zum Teil unglaublich. Zu sehen ist beispielsweise Elisabeth Schwarzhaupt (CDU), die 1961 als erste Frau in der Bundesrepublik Ministerin wurde. Sie musste dafür kämpfen, um überhaupt als „Frau Ministerin“ angesprochen zu werden. Besonders schockierend ist auch der Fall Helga Schuchardt (FDP). Sie wurde öffentlich im Plenarsaal von einem männlichen Kollegen begrabscht. Dieser hatte eine Wette in der CSU-Fraktion laufen: trägt die Abgeordnete einen BH oder nicht?
Dieser respektlose Umgang zeigt sich auch in TV-Ausschnitten dieser Jahre. Immer wieder sind Schnipsel aus dem WDR-Boulevardmagazin „Aktuelle Stunde“ oder dem „Bericht aus Bonn“ mit Friedrich Nowottny zu sehen, in der die Frauen verhöhnt oder süffisant beleidigt werden. Nowottny wurde später sogar Intendant des WDR.
Doch die Frauen sind in Bonn nicht nur Opfer. Immer wieder streut Körner Interviews mit Politikerinnen wie Herta Däubler-Gmelin (SPD), Ursula Männle (CSU), Christa Nickels (Die Grünen), Ingrid Matthäus-Meier (SPD/FDP) oder Rita Süssmuth (CDU) ein, die erzählen, wie sie sich gegen die männliche Konkurrenz behaupten, durchsetzen und lernen, im Team zu arbeiten.
So entsteht eine spannende Zeitreise durch die Bonner Republik aus weiblicher Sicht. Und die erscheint aktueller denn je: seit 2021 schrumpft der Anteil der weiblichen Abgeordneten im Parlament wieder und liegt bei nur noch 31%. Das liegt vor allem an der AfD, die kaum weibliche Abgeordnete in ihrer Fraktion hat. Es bleibt noch viel zu tun.
Leos Kino und die Gleichstellungsstelle Leopoldshöhe zeigen „Die Unbeugsamen“ am 18. März um 19.30 Uhr im Familienzentrum Leos (Schulstraße 33, Leopoldshöhe). Einlass ist um 19 Uhr. Karten sollten unter leos-kino@gmx.de vorbestellt werden. Der Eintritt beträgt 5 Euro.
Leos Kino ist das kommunale Kino der Gemeinde Leopoldshöhe, Schulstraße 33, 33818 Leopoldshöhe.
