Quartiersgaragen aus Holz

Statt Tiefgaragen könnte es im neuen Baugebiet Brunsheide sogenannte Quartiersgaragen geben. In der Grafik sind sie schmatisch als gelbe Fläche dargestellt. Grafik: Thomas Dohna
Statt Tiefgaragen könnte es im neuen Baugebiet Brunsheide sogenannte Quartiersgaragen geben. In der Grafik sind sie schmatisch als gelbe Fläche dargestellt. Grafik: Thomas Dohna

Problem sind Bauvorschriften

Schuckenbaum (ted). Im geplanten Wohngebiet soll vor allem Holz als Baumaterial verwendet werden, auch für die geplanten Quartiersgaragen. Forschungen zeigen, dass solche Garagen fast komplett aus Holz gebaut werden können, auch mit Blick auf den Brandschutz. Die Landesbauordnung NRW sieht das anders.

In der jüngsten Sitzung des Hochbau- und Planungsausschusses ging Susanne Knipping von der Gemeindeverwaltung auf die Quartiersgaragen ein. Die ersetzen die zunächst geplanten Tiefgaragen unter den Mehrfamilienhäusern. Die, so befanden Planer und Politiker, haben einen zu hohen C02-Fußabdruck, weil für diese Garagen ausschließlich Beton verwendet werden kann.  

Sollte es in Zukunft weniger Mobilität mit Autos geben, könnten diese Garagen nicht anders genutzt werden. Die oberirdischen Garagen sollen so gebaut werden, dass sie später beispielsweise für Wohnraum genutzt werden können.

Attraktive Wohnstraßen

Quartiersgaragen müssen gut erreichbar sein. Sie sollten nicht weiter als 100 bis 250 Metern von der Wohnung stehen. „Es kommt auch darauf an, wie der Weg ist“, sagte Knipping. An einer Bundesstraße entlang sei nicht so schön. „Wir werden hier attraktive Wohnstraßen haben“, sagte Knipping.

Die Frage wie und wer die Garagen betreiben soll, muss noch geklärt werden. Sie könnten von den Eigentümern, Wohnungsbauunternehmen, Stadtwerken, kommunalen Verkehrsunternehmen, professionellen Parkhausbetreibern oder speziellen Dienstleistern betrieben und vermietet werden.

Kosten pro Stellplatz

Die Baukosten für einen Stellplatz fangen bei 3.000 Euro für einen Platz an der Straße an und enden nicht bei 50.000 Euro, wenn ein automatisches Parksystem verwendet wird. Im Betrieb verursacht ein Parkhaus ebenfalls Kosten. Knipping brachte ein Beispiel aus Rheine, bei dem ein Stellplatz knapp 250 Euro im Jahr kostet.

Knipping stellte zwei Garagen aus Holz vor. Eine steht in Bad Aiblingen, die andere wird zurzeit in Wendlingen am Neckar gebaut. Bei letzterer betragen die Baukosten rund 31.000 Euro pro Stellplatz. Sie bietet 350 Stellplätze, 40 davon mit Ladestation für E-Autos. Lärmschutz, Photovoltaikanlage, Fassadenbegrünung und eine Zisterne für das Wassermanagement sind inklusive. Diese Garage könne bei Bedarf zu Wohnraum umgebaut werden.

In Baden-Württemberg geht es

Beide Garagen stehen in Baden-Württemberg. Auflagen dort sind Treppenhäuser aus Stahlbeton und Brandschutztüren sowie Trockenleitungen für die Feuerwehr. Die Stützen und Decken dürfen abweichend von der Bauordnung hochfeuerhemmend und müssen nicht feuerbeständig sein. Hochfeuerhemmend bedeutet, dass sie 60 Minuten lang einem Feuer widerstehen können.

Das sei so in NRW nicht möglich, deutete Knipping an. In NRW müssen aussteifende Bauteile von Mittelgaragen unter einer Fläche von 1.000 Quadratmetern und Großgaragen über 1.000 Quadratmetern aus nicht-brennbaren Bauteilen bestehen.

Allerdings gebe es in Bad Berleburg Pläne für eine Holzgarage, die dennoch fast vollständig aus Holz gebaut werden könnte.

Eine weitere Diskussion gab es nicht. Der Vortrag sollte den weiteren Erörterungen in den Fraktionen und im Ausschuss dienen.

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