In Leopoldshöhe gibt es genug Plätze
Leopoldshöhe (ted). Es war eine Überraschung während der jüngsten Sitzung des Bildungsausschusses der Gemeinde. Vertreter des Kreise Lippe halten die im neuen Wohngebiet Brunsheide Süd-Ost vorgesehene Kindertagesstätte für nicht nötig.
Der Kreis Lippe ist in Leopoldshöhe für die Kindergartenbedarfsplanung zuständig. Leopoldshöhe verfügt anders als die größeren Städte in Lippe über kein eigenes Jugendamt. Das Kreisjugendamt muss jährlich den Bedarf an Plätzen in Kindertagesstätten feststellen. Nach Angaben der Vertreterin des Kreises betrachte das Jugendamt die Verhältnisse auf dem Gebiet der gesamten Gemeinde.
Als die Gemeinde 2019 mit den Planungen für das neue Wohngebiet begann, machten sich die Verantwortlichen in der Gemeindeverwaltung und im Jugendamt des Kreises Gedanken um die Versorgung mit Plätzen für Kinder.
Im neuen Wohngebiet sollen gut 230 Wohneinheiten in Ein-, Zwei und Mehrfamilienhäusern entstehen. Durch den Bau des Wohngebietes rechnet die Gemeinde mit gut 700 Zuzüglern ins gesamte Gemeindegebiet. Die Verwaltung erwartete 2021, dass etwa elf Kinder pro Jahrgang mehr in die Grundschule Nord gehen werden. Die damalige Schulleiterin Cornelia Schmidt hielt die Schule dafür für ausreichend leistungsfähig. Das Kreisjugendamt riet auf Grundlage der damals vorliegenden Überlegungen zu einer weiteren Kita mit drei bis vier Gruppen, ohne konkrete Zahlen zu nennen.
In der jüngsten Sitzung des Bildungsausschusses der Gemeinde riet der Kreis jetzt, drei Jahre später, von einem sofortigen Bau einer Kita im Wohngebiet ab, obwohl er die Planung an sich für eine richtige Überlegung hält. Zurzeit seien mit Blick auf das gesamte Gemeindegebiet genügend Plätze vorhanden. Die Lage sei entspannt, weil die Bevölkerungszahlen für Leopoldshöhe rückläufig seien.
Der U-3-Bereich sei zurzeit gut ausgebucht und werde stark nachgefragt. Eine Ü-3-Gruppe sei zurzeit mangels Bedarf geschlossen und könne bei Bedarf wieder eröffnet werden. Dabei handelt es sich um die AWO-Kita Abenteuerland in Bechterdissen. Dort wird in der Nachbarschaft in den kommenden Jahren auf dem unlängst von der Gemeinde erworbenen Fillies-Gelände ein weiteres Wohngebiet entstehen.
Die für die Brunsheide vorgesehene Kita würde in unmittelbarer Nachbarschaft zur bestehenden Kita Regenbogenkinderland und in mittelbarer Nachbarschaft zur Kita am Schulkreisel entstehen, stellte die Mitarbeiterin des Kreises fest.
Andrea Rodekamp, Leiterin des Fachbereiches Soziales, wies auf eine höhere Nachfrage aus dem nördlichen Teil der Gemeinde hin. Wenn es eine neue Kita geben werde, dann eher in diesem Bereich. Damit dürften Nienhagen und Bexterhagen gemeint sein. In den dortigen Siedlungen findet ein allmählicher Generationenübergang hin zu jungen Familien statt.
In der Märzsitzung des Bildungsausschusses hatte Rodekamp auf die Schließung der Kita-Gruppe zum kommenden Kindergartenjahr hingewiesen und auch darauf, dass es genügend Kita-Plätze gebe.
Die Gemeinde hat auf diese Veränderungen reagiert. Im jüngst beschlossenen Bebauungsplan für das Wohngebiet Brunsheide ist auf der Fläche für die Kita auch Wohnbebauung möglich.
