Eine Reise nach Auschwitz

Ahmad Aljassem, Skabi Kleine, Laura Bienert und Aileen Rogalski (von links) haben eine Ausstellung zu ihrer Reise zum Vernichtungslager Auschwitz zusammgestellt. Foto: Thomas Dohna
Ahmad Aljassem, Skabi Kleine, Laura Bienert und Aileen Rogalski (von links) haben eine Ausstellung zu ihrer Reise zum Vernichtungslager Auschwitz zusammgestellt. Foto: Thomas Dohna

Ausstellung in der FFG

Leopoldshöhe (ted). Im vergangenen Jahr fuhren 23 Schülerinnen und Schüler der Felix-Fechenbach-Gesamtschule (FFG) zum ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz in Polen. Sie kamen tief bewegt wieder zurück. Ihre Eindrücke zeigen sie in einer Ausstellung im Selbstlernzentrum der FFG.

Die Schülerinnen und Schüler wussten etwas über den Holocaust, die industrielle Vernichtung der europäischen Juden durch Deutsche. Sechs Millionen Frauen, Kinder und Männer fielen den Tätern aus Deutschland zum Opfer. Auschwitz war eines der Lager, in denen die Opfer durch Arbeit und Gas vernichtet wurden.

„Es war sehr bewegend es zu sehen. Es war sehr persönlich davor zu stehen, vor dem Tor, über dem steht „Arbeit macht frei““, berichtet Laura Bienert, eine der vier Schülerinnen Schüler, die sowohl in Auschwitz waren als auch die Ausstellung zusammengestellt haben. „Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte“, sagt Ahmad Aljassem.

Sie hätten sich viel, auch außerhalb des Unterrichtes mit dem Thema beschäftigt und historische Fakten erarbeitet, sagt Aileen Rogalski: „Ich habe mir bildlich vorgestellt, dass ich jetzt den Weg gehe, den die Juden damals gegangen sind.“

Ahmad Aljassem erinnert sich, was er empfand, als er auf der Rampe stand. Die Rampe war der Ort im Lager, an dem SS-Ärzte über vorläufig weiterleben Leben und Tod entschieden. „Wer bist du, dass du eine solche Entscheidung treffen darfst. Das darf nur Gott“, sagt Aljassem.

Diese Erfahrung, die Besichtigung des Konzentrationslagers, solle jeder machen, meint Aileen Rogalski. Sie sei dankbar, dass die Schule diese Reise angeboten habe. Es sei schade gewesen, dass nicht der ganze Jahrgang habe mitfahren können. Sie könne nur jedem raten, mit Zeitzeugen zu sprechen oder dorthin zufahren. „Wir sind gerade auf einem schlechten Weg“, sagt sie mit Blick auf das Erstarken rechtsextremer Kräfte in Deutschland. „Es würde anderen guttun“, meint Skabi Kleine.

Die Schülerinnen und Schüler haben in ihren Kursen über die Reise berichtet. „Sie haben heute einen anderen Blick auf das Thema“, hat sie festgestellt. Inge Dornfeld, 92 Jahre alt, freut sich darüber. „Was ich nicht verstehen kann, dass so wenige Menschen davon wissen wollen.“ Als noch schlimmer empfindet sie, dass jüdischen Menschen immer noch so verachtet würden.

„Die Leute haben damals weggesehen“, sagt Ahmad Aljassem. Heute würde auch weggesehen, in Gaza, im Sudan und auch damals in Syrien. Es müsse die Möglichkeit geben, vorher etwas zu tun, sagt Aljassem, der selbst in Syrien geboren ist.

In der Ausstellung zeigen die Schülerinnen und Schüler eigene Fotos des Lagers, eigene Texte und Texte über die Vernichtungslager, wie die Todesfuge von Paul Celan.

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