Blick auf die Höh‘

Solidarität

Von Thomas Dohna

Wenn Sie das lesen, gilt die Corona-Schutzverordnung schon eine Woche. Das Leben hat sich für viele Leopoldshöher seitdem dramatisch verändert. Die einen kämpfen mit den für sie verheerenden wirtschaftlichen Folgen, die anderen arbeiten Hilfsangebote aus, dritte sind gerade aus der Quarantäne. Familien müssen ihre Kinder zuhause unterrichten, Lehrer versuchen, diesen Unterricht so gut es geht virtuell zu begleiten. „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“, kann man bei Friedrich Hölderlin lesen. 1803 schrieb er den Vers. Vor 250 Jahren kam der Dichter in eine Welt, in der Krankheit, Seuchen und Epidemien zwar nicht an der Tagesordnung, aber doch stark im Bewusstsein waren. Solidarität ist ein Wort, das nach Hölderlin in Arbeiterkreisen Karriere machte. Jetzt nehmen sogar Konservative das Wort in den Mund, um den Zusammenhalt zu beschwören. Noch etwas ungelenk und in den vielen Einfamilienhäusern ungewohnt, scheint das, was Solidarität bedeutet, in Leopoldshöhe ganz gut zu funk…