Pfarrerin Kornelia Schauf
Aufstehen und gehen
Eines Tages begegnet Jesus ein Mann, der schon 38 Jahre lang krank ist. Keine Lockerung in Sicht. Dementsprechend schlecht gelaunt beginnt der Kranke das Gespräch. Er jammert. Er weiß genau, was ihm fehlt. Jesus fragt ihn schlicht und eindrücklich: „Willst du gesund werden?“ Der eingeschränkte Mensch ist verstört. Was soll die Frage? Er beklagt sich bitterlich, wie alleingelassen er ist. Da ist keiner, der ihn an die Hand nimmt und ihm den Weg aus der Krise weist. Keiner, der ihn dahin bringt, wo er durch ein Wunder geheilt wird. Jesus hört sich das Gejammer an und antwortet: „Setz dich in Bewegung“. Daraufhin steht der Mann auf und geht. Er ist geheilt.
Seit mehr als 38 Tagen beherrscht der Umgang mit Corona die Welt. Einige Lockerungen sind in Sicht. Von einer Wunderheilung sind wir aber weit entfernt. Je länger die Krankheit andauert, desto größer das Gejammere: Menschen fühlen sich allein gelassen. Zu wenig Lockerungen. Wie soll das weiter gehen?
Das weiß ja wirklich niemand und kann auch niemand wi…