Der Wettbewerb kann beginnen

Mitglieder des „Vereins zur Erhaltung des dörflichen Charakters von Leopoldshöhe“ protestieren mit diesem Schildern gegen Hochhäuser in Schuckenbaum. Nach dem Auslobungstext für den Städtebaulichen Wettbewerb für das Baugebiet Brunsheide sollen Häuser mit drei Vollgeschossen und einem aufgesetzten Nicht-Vollgeschoss die Ausnahme bleiben. Foto: Thomas Dohna
Mitglieder des „Vereins zur Erhaltung des dörflichen Charakters von Leopoldshöhe“ protestieren mit diesem Schildern gegen Hochhäuser in Schuckenbaum. Nach dem Auslobungstext für den Städtebaulichen Wettbewerb für das Baugebiet Brunsheide sollen Häuser mit drei Vollgeschossen und einem aufgesetzten Nicht-Vollgeschoss die Ausnahme bleiben. Foto: Thomas Dohna

Der Gemeinderat beschließt den Städtebaulichen Wettbewerb für die Brunsheide

Leopoldshöhe (ted). Zum ersten Mal in der Geschichte der Großgemeinde Leopoldshöhe lobt die Gemeinde einen Städtebaulichen Wettbewerb aus. Mit seiner Hilfe soll ausgelotet werden, wie das neue Baugebiet Brunsheide Süd-Ost so gestaltet werden kann, dass moderne städtebauliche und ökologische Kriterien verwirklicht werden können.

Mit dem Beschluss gestern Abend hat der Gemeinderat die endgültige Fassung des Auslobungstextes und die Besetzung des Preisgerichtes festgelegt. Das Preisgericht wird die eingereichten Entwürfe am 17. März 2022 begutachten und aus ihnen einen Entwurf mit einem 1. Preis küren. Alle teilnehmenden Entwürfe werden danach in einer Ausstellung gezeigt. Insgesamt fünf Stadtplanungsbüros werden angefragt. Sie müssen je ein Landschaftsplanungsbüro nennen, mit dem zusammen sie den Wettbewerb bestreiten wollen. Dem Preisgericht werden namhafte Stadt- und Landschaftsplaner und Büros angehören, aber auch die Fraktionsvorsitzenden der Parteien im Gemeinderat. Als Stellvertreter für die Politiker sind Mitarbeiter der Verwaltung und als Stellvertreter für die Planer weitere Planer benannt.

Verein prüft Teilnahme am Preisgericht

Außerdem gehören dem Preisgericht nicht stimmberechtigte Mitglieder an: zwei Mitarbeiterinnen der Verwaltung, eine Vertreterin der Regionale 2022, eine Vertreterin der Bezirksregierung, ein Vertreter des Landesbauministeriums und zwei Vertreterinnen oder Vertreter des „Vereins zur Erhaltung des dörflichen Charakters von Leopoldshöhe“. Deren Teilnahme hatte der Verein vom gestrigen Beschluss des Rates abhängig gemacht. Jasmin Polit und Katja Kriener vom Vorstand des Vereins wollten nach der Sitzung noch nicht sagen, ob der Verein teilnimmt oder nicht. Das werde intern diskutiert und am Montag oder Dienstag kommender Woche der Presse mitgeteilt, sagten Polit und Kriener.

Die Verwaltung und das den Wettbewerb begleitende Stadtplanungsbüro stellten den endgültigen Auslobungstext vor, in dem Angaben über die benachbarte Bebauung, die maximal gewünschten Geschosse und einige Details mehr gegenüber der ursprünglichen Fassung verändert worden sind. Die Änderungen waren aus den Ergebnissen der Öffentlichkeitsbeteiligung erarbeitet worden. Das begleitende Planungsbüro hatte sie in der Sitzung des Hochbau- und Planungsausschusses in der vergangenen Woche vorgestellt (LeoN+).

Fragen zu Details

Vor der Abstimmung über den Wettbewerb bedankte sich Ratsfrau Birgit Kampmann (Grüne) bei Verwaltung, Politik und den Bürgern für die rege Beteiligung an der Diskussion um den Auslobungstext. Sie hätten ihr Bestes gegeben und auch viel Wohlwollen für das Baugebiet erfahren. In der Abstimmung enthielt sich Till Kortekamp (SPD). Alle anderen Ratsmitglieder stimmten für den Wettbewerb. „Die Arbeit kann beginnen“, stellte Bürgermeister Martin Hoffmann fest.

In der Fragestunde zu Beginn der Sitzung kamen einige Dinge rund um das Baugebiet und den Wettbewerb zur Sprache. Ein Anwohner des Wagentronsweges wies auf eine seiner Ansicht nach 200-jährige Eiche hin. Das Wäldchen und der Baumbestand werde geprüft, antwortete Susanne Knipping von der Gemeindeverwaltung.

Jasmin Polit fragte, ob die Mitglieder des Preisgerichtes einer Verschwiegenheitspflicht unterliegen und ob die eventuellen Vertreter des Vereins im Preisgericht mit ihren Mitgliedern darüber sprechen dürfen. Eine Verschwiegenheitspflicht schloss der Fachbereichsleiter Bauen Dirk Puchert-Blöbaum aus.

Andreas Schlepper fragte nach dem im Auslobungstext festgeschriebenen Grünzug durch das geplante Baugebiet, ob er nicht zu bebauen sei. Das Gelände falle dort ab und biete sich für die Entwässerung des Baugebietes an, erläuterte Susanne Knipping. Das Gebiet solle als sogenannte Schwammstadt entwickelt werden. Das Regenwasser solle dort versickern und erst nach und nach wieder abgegeben werden.