Buswerbung für die Landwirtschaft

Die junge Landwirtin Lisa Schäfer mit dem zweijährigen Luca und einem Kalb ist auf Bussen zu sehen. Foto: WLV
Die junge Landwirtin Lisa Schäfer mit dem zweijährigen Luca und einem Kalb ist auf Bussen zu sehen. Foto: WLV

Junglandwirtin mit Kind und Kalb zu sehen

Kreis Lippe. Lippische Landwirte werben seit Oktober mit einem neuen Motiv auf Bussen für die heimische Landwirtschaft. Diesmal reist bildlich die junge Landwirtin Lisa Schäfer mit Luca (2) und einem Kalb durch den Kreis: im Linien- und Schulbusverkehr auf rotierenden Bustouren von Detmold über Lemgo, Lage bis Schötmar und Bad Salzuflen, teilt der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband mit. In großen Lettern ist das Wort „Zukunft“ zu lesen. „Wir wollen auf diese Weise verdeutlichen, wie wertvoll eine regionale Landwirtschaft für Mensch, Tier und Umwelt ist“, erklärt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe Dieter Hagedorn.

Landwirtschaft braucht Zukunft

Bauernfamilien machen verantwortungsvoll und traditionsbewusst täglich ihre Arbeit. Sie leben auf Generationshöfen, arbeiten mit Hightech und sind offen für Neues. Sie bewirtschaften die Felder und Höfe vor der Haustür, heißt es weiter. Die regionale Landwirtschaft sei ein hohes Gut, so Hagedorn, „doch die Frage ist, wie lange haben wir sie noch? Das Thema Zukunft haben wir bewusst gewählt, denn unsere Landwirtschaft befindet sich an einem Scheideweg.“ Bei nicht auskömmlichen Preisen wüssten derzeit die Landwirtsfamilien nicht, wie sie ihre Höfe für die Zukunft aufstellen sollen.

Die neue Buswerbung der Lippischen Landwirte zum Thema Zukunft. Foto:WLV

Neuerungen kosten viel Geld, das auf den Höfen nicht vorhanden ist

Immer höhere Gesetze, Auflagen, Verordnungen, Klimawandel, Globalisierung und vor allem ökonomische Zwänge: Die Landwirtschaft ist mit vielen Anforderungen konfrontiert. Doch Neuerungen kosteten viel Geld, das auf den Höfen nicht vorhanden sei, so Hagedorn. „Die Erzeugerpreise der Bauern liegen – selbst wenn die Förderung der Europäischen Union berücksichtigt wird – auf dem Kaufkraftniveau von 1980“, erklärt der Vorsitzende. „Dies ist mehr als haarsträubend.“ Es müsse allen – Politik, Handel und Gesellschaft – bewusst sein, dass höhere Anforderungen auch bezahlt werden müssten. „Wir müssen aufpassen, dass wir bei aller Extensivierung, die verlangt wird, die Ernährungssicherung in Deutschland noch gewährleisten können“, untermauert Hagedorn

Regionale Landwirtschaft braucht Perspektiven – jetzt!

Gerade die Pandemie habe doch gezeigt, wie wichtig die Versorgungsicherheit für ein Land sei. Sich nicht von Importen abhängig zu machen, sei besonders bei Grundbedürfnissen wie der Ernährung bedeutend. „Das was wir an Landwirtschaft hier reduzieren, fehlt uns aber an heimischen Nahrungsmitteln“, so der Vorsitzende und betont: Wenn man die regionale Erzeugung wirklich wolle, dann müsse der bäuerliche Familienbetrieb auch Perspektiven haben. „Die Landwirte wollen mehr für das Wohl ihrer Tiere tun“, betont der Vorsitzende. Um die Ställe zu verändern, bräuchten sie jedoch einen klaren Weg für die Zukunft und das so schnell wie möglich. Hagedorn hofft: „Wir möchten auch in Zukunft Nahrungsmittelerzeuger bleiben, doch wir müssen die Luft zum Atem haben.“