Löschwasserteiche sind Gewässer mit Zukunft

Ist auch ein wertvoller Lebensraum: Als Feuerlöschgewässer umgewidmetes Regenrückhaltebecken Im Gewerbegebiet Asemissen-West
Ist auch ein wertvoller Lebensraum: Als Feuerlöschgewässer umgewidmetes Regenrückhaltebecken Im Gewerbegebiet Asemissen-West. Foto: NABU Leopoldshöhe/Ewald Thies

NABU Leopoldshöhe – Naturinfo

Leopoldshöhe. Niederschlagsarme Winter, trocken-heiße, regenarme Frühjahrs-und Sommermonate werden häufiger und sind schon fast zur Regel geworden. Wir erleben Extremzustände, der Wassermangel führt vielerorts bereits jetzt schon zu einem echten Wassernotstand. In der Landschaft fallen kleine Bäche und selbst größere Fließgewässer trocken – mit katastrophalen Folgen für die Natur.

Viele Teiche und Tümpel trocknen bereits im Frühsommer weitgehend aus und können so für Wasserlebewesen nicht mehr ihre Funktion als Wasserlebensraum erfüllen.  Hohe Temperaturen und große Trockenheit erhöhen die Waldbrandgefahr, und nicht nur dort erhöht sich das Risiko: Auch landwirtschaftliche Nutzflächen können leicht in Brand geraten, ebenso Siedlungsflächen mit einem Baum-und Heckenbestand.

Viele von uns können sich noch gut an die Feuerlöschteiche erinnern, künstliche Gewässer, die man überall in den Dörfern und in der Nähe von landwirtschaftlichen Hofanlagen finden konnte.  Nach und nach sind sie verschwunden, sind verlandet, zugewachsen dank mangelnder Pflege – oder wurden verfüllt.

Sie dienten seinerzeit als Wasserreservoir zum Löschen von Bränden. In der heutigen Zeit hätten sie wieder eine Existenzberechtigung. Regenrückhaltebecken (RRB) oder Regenklärbecken dagegen erfüllen, als technische Bauwerke eingestuft, eine ganz andere Zweckbestimmung. 

Sie haben die Funktion, Abflussspitzen von Niederschlagsereignissen zu dämpfen und somit den Abwasserabfluss hydraulisch dem natürlichen Abfluss des Gewässers anzupassen. Meist leiten Regenrückhaltebecken in Gewässer zweiter Ordnung ein. Ihre Gestaltung kann recht unterschiedlich sein. Vom deutlich als technische Anlage erkennbaren Betonbecken bis hin zum naturnahen Teich ist in der Landschaft alles zu finden.

Im Januar 2014 sah das Gewässer im Gewerbegebiet Asemissen so aus. Foto: NABU Leopoldshöhe/Ewald Thies

Trinkwasser ist eine wertvolle Ressource, die nicht zum Löschen von Bränden verschwendet werden sollte. Es gilt als das für den Menschen bedeutendste Lebensmittel und erfordert einen enormen Aufwand bei der Aufbereitung, da sämtliche Keime, Schmutzpartikel und Giftstoffe daraus entfernt werden müssen. 

Über seine Verwendung in großen Mengen als Löschwasser sollte daher gründlich nachgedacht werden, gerade in der heutigen Zeit, Alternativen dazu entwickelt und umgesetzt werden. 

Löschwasserteiche und Löschweiher können einen Zweck erfüllen, eine Bestimmung erlangen, die den Herausforderungen und Erfordernissen der heutigen Zeit entsprechen.

Seit klar ist, dass uns klimatische Extremereignisse immer stärker zu schaffen machen und damit entscheidend auch das Alltagsgeschehen bestimmen werden, ist ein Nachdenken darüber in Gang gekommen, was man tun kann, um drohende, damit verbundene Schädigungen oder Gefährdungslagen zu minimieren.

Die  Neuanlage oder Reaktivierung, die Wiederbelebung von Feuerlöschteichen sollte dabei in Erwägung gezogen werden und eine echte Chance bekommen.