Antrag der Gemeinde scheitert beim Land
Leopoldshöhe (ted). Lage bekommt Geld, Lemgo auch, Leopoldshöhe nicht. Das Land hat Geld aus seinem Städtebauförderungsprogramm verteilt, aber nicht an die Großgemeinde. Nun fehlen rund vier Millionen Euro. Für die Leopoldshöher Schullandschaft hat das Konsequenzen.
Drei Projekte hatte die Gemeinde mit dem Geld finanzieren wollen. Das kleinste war der Bau eines barrierefreien Zugangs zum Jugendzentrum Grease an der Grester Straße. Kosten: rund 48.000 Euro. Das nächstgrößere Projekt wäre die Sanierung der sogenannten Holzhalle an der Grundschule Nord. Dort müssten der Boden ausgetauscht und die Belüftung vollständig umgebaut und erneuert werden, damit sie zeitgemäßen Vorstellungen entspricht. Das soll rund 900.000 Euro kosten.
Ganz besonders hart trifft es die Gemeinde und die Grundschule Nord beim Schwimmbad. Dort ist das aus Beton bestehende Becken sowie seine Abstützung, ebenfalls aus Beton, so marode, dass es wahrscheinlich noch in diesem Jahr außer Betrieb genommen werden muss. Es sei unlängst noch ein Gutachter unter dem Becken gewesen und habe sich die Korrosionsschäden angesehen, sagte Dirk Puchert-Blöbaum, Leiter des Fachbereiches Bauen der Gemeindeverwaltung gegenüber den Leopoldshöher Nachrichten. Ein erster Gutachter hatte im vergangenen Sommer das Becken untersucht und festgestellt, dass es nur noch ein Jahr in Betrieb bleiben könne. Die neuerliche Untersuchung ergab, dass einzelne Bereiche des Beckens mit Holzbalken abgestützt werden könnten. „Das werden wir jetzt tun“, kündigte Puchert-Blöbaum an. Dennoch werde das Becken wenn nicht schon im Sommer, dann doch im Laufe des Jahres außer Betrieb gehen müssen. Für die Sanierung des Beckens hatte die Gemeinde 2,9 Millionen Euro veranschlagt. Damit sollte ein neues Edelstahlbecken eingebaut und der Eingang zur Halle in Richtung Schulhof verlegt und barrierefrei gebaut werden. Außerdem sollte die Halle energetisch saniert werden.
Der Fachbereichsleiter vermutet, dass das Land einen Regionalproporz berücksichtigt hat. Oerlinghausen bekommt gut 2,8 Millionen Euro für die Sanierung seines Freibades. Lage bekommt gut 1,6 Millionen Euro für die Aufbesserung des Sportzentrums Werreanger und für die Kernstadt. Lemgo erhält 536.000 Euro für vorbereitende Studien zur und Konzepte zum historischen Stadtkern.
Puchert-Blöbaum kann sich nicht vorstellen, dass die Politiker im Gemeinderat die Sanierungen komplett aus der Gemeindekasse finanzieren werden. Die Gemeinde hat jetzt bis zum 30. September 2021 Zeit, Zuschüsse aus Städtebaufördermitteln erneut zu beantragen und auf eine Zusage im kommenden Jahr zu hoffen.
Der geplante Erweiterungsbau für die Felix-Fechenbach-Gesamtschule ist nicht betroffen. Der Zuwendungsbescheid läge vor, sagte Puchert-Blöbaum. Da geht es um eine Gesamtinvestition von rund zehn Millionen Euro.
Weitere Projekte in Lippe
Kalletal erhält 128.000 Euro zur Erstellung eines Klimaparks im Mehrgenerationenpark am Bürgerbegegnungszentrum in Hohenhausen und für die Umgestaltung der Ortsmitte in Lüdenhausen.
Das Freilicht-Museum Detmold bekommt für die Errichtung eines Eingangsgebäudes mit Quartiersplatz und Außenanlagen gut 5,6 Millionen Euro.
Horn-Bad Meinberg bezieht für seinen historischer Stadtkern, den Rückbau des Gebäudes Mittelstraße 56 und die Revitalisierung des Kotzenbergschen Hofs als Bürgerzentrum 4,1 Millionen Euro.
Dörentrup erhält Hilfe für die Sanierung der Sportanlage Schwelentrup in Höhe von 611.000 Euro.
Nach Detmold fließen für das Erhaltungsgebiet Innenstadt und eine vorbereitende Untersuchung der Britensiedlung sowie den Bau eines Kinderspielplatzes zusammen 999.000 Euro.
Blomberg darf 173.000 Euro für die Gestaltung der Stadteingänge im Osten, ein Hof- und Fassadenprogramm und die Barrierefreiheit im Schweigegarten ausgeben.