Feuerwehr hatte drei Einsätze an einem Tag
Leopoldshöhe (ted). Die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe waren am Samstag schwer beschäftigt. Am Vormittag löste eine Brandmeldeanlage einen Alarm aus, am Nachmittag wurden die Feuerwehr zu einer langen Ölspur gerufen und am Abend zu einem Kellerbrand in Schuckenbaum.
Brandmeldeanlagen (BMA) arbeiten ähnlich wie Rauchmelder, nur dass sie ihren Alarm direkt an die Leitstelle Lippe geben. Vor dort werden dann die Feuerwehren alarmiert. Diesmal löste gegen 9 Uhr die BMA eines Altenheims aus. Je nachdem, welche Betriebe oder Institutionen betroffen sind, rücken die Wehren mit mehr oder weniger Personal und Fahrzeugen aus, bei Altenheimen mit eher mehr Fahrzeugen und Personal. Nachdem die ersten Kräfte eingetroffen waren, stellte sich schnell heraus, dass die BMA ausgelöst hatte, weil zu viel Staub in der Luft war. „Es gibt drei Systeme“, sagt Einsatzleiter Frank Kogelnik, solche, die optisch auslösen und solche, die auf Temperatur reagieren und eine Kombination aus beidem.
Sehr erkennbar war der Grund beim Ölspureinsatz am Samstagnachmittag. Auf der Straße Evenhauser Holz hatte ein Fahrzeug Öl verloren. Gegen 13.30 Uhr rief die lippische Leitstelle die Feuerwehr zum Einsatz. Die Kräfte streuten die gesamte Straße mit Ölbindemittel ab. Mit zunächst vier Fahrzeugen rückten 22 Einsatzkräfte aus. Gegen 14.30 Uhr stießen die vier Leopoldshöher Teilnehmer und ihre beiden Ausbilder eines Lehrganges für Atemschutzgeräteträger dazu, sodass 28 Einsatzkräfte und fünf Fahrzeuge bei Sturm und Regen den Ölschaden bekämpften. Die interkommunale Kehrmaschine Leopoldshöhe/Oerlinghausen nahm das Bindemittel wieder auf.
Am Abend gingen um 19.16 Uhr die Melder zum dritten Mal. Ein Brand in einem Keller am Friedhofsweg meldete die Leitstelle. Die Rauchmelder hatten angeschlagen. Als die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe eintrafen, war das Haus nach Angaben des Einsatzleiters Harald Schubert schon komplett verraucht. Als die ersten Feuerwehrleute unter schwerem Atemschutz in den Keller vordrangen, herrschte dort keine Sicht mehr. Sie lokalisierten ein vergleichsweise kleines Feuer und löschten es ab. „Der Wasserschaden ist gering“, sagt Schubert. Dennoch hatte sich eine Hitze entwickelt, die Putz von den Kellerwänden hatte platzen lassen.
Ursache des Brandes war ein technischer Defekt an einem Elektrogerät. Die Feuerwehr belüftete Keller und Haus mit Hilfe von Lüftern. Schubert riet den Hausbewohnern, zumindest eine Nacht außerhalb zu schlafen. Das psycho-soziale Unterstützungsteam (PSU) der Feuerwehr und die Nachbarn kümmerten sich um die Bewohner. Mit den 50 Kräften und allen Fahrzeugen der Leopoldshöher Feuerwehr waren auch die ehrenamtlichen Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes Leopoldshöhe und die hauptamtlichen Kräfte des Regelrettungsdienstes im Einsatz.
Am Rande des Einsatzes wurde das neue Hygienekonzept für Einsatzstellen sichtbar. Feuerwehrleute, die dem Brandrauch unmittelbar ausgesetzt waren, entledigten sich noch an der Einsatzstelle ihrer Kleidung und Ausrüstung. „Das hat mit Kontaminationsverschleppung zu tun“, sagt Einsatzleiter Schubert. In dem Brandrauch seien teils hochgiftige und krebsauslösenden Stoffe enthalten. Die sollten nicht in die Einsatzfahrzeuge verschleppt werden.
Gegen 21.35 Uhr, nach dem Einrücken der Kräfte und dem Einsatzbereitmachen der Fahrzeuge und Geräte erklärte Schubert den Einsatz für beendet.
Am Sonntag gab es einen weiteren Alarm. Wieder hatte die Brandmeldeanlage eines Altenheims in Greste ausgelöst.