Pfarrer Karsten Ahrnke blickt herab
Haben Sie schon einmal vom Leopoldshöher Kirchturm geschaut? Nein? Aber sicher von einem anderen, einem Leuchtturm oder Aussichtspunkt. Man kann weit sehen. Nichts versperrt den Blick. Die Gegenstände und Lebewesen wirken übersichtlich. Sie sind mir nicht zu nahe. Je höher ich mich befinde, desto kleiner erscheint mir, was am Boden ist. Das ist die andere Seite der Medaille: Ich bin in einer Position, die sich ausserhalb des Geschehens befindet.
Wenn ich einen „Blick vom Kirchturm“ werfe, möchte ich nicht weit weg sein. Im Gegenteil: nahe dran, mitten im Ort mit den Menschen, dicht in unserer Lebenswelt und Gegenwart. Das entnehme ich der Bibel: Gott ist durch Jesus Christus den Menschen ganz nahe gekommen. So dicht, als wäre er einer von ihnen. Er schaute überall dorthin, wo es andere nicht für nötig hielten oder sogar für verboten. Sprachlosen gab er seine Stimme. Blinden öffnete er die Augen.
Hinschauen, zuhören, aussprechen, was Menschen in Leopoldshöhe bewegt, ärgert, traurig macht, um…