Veterinäramt rät zur Vorsicht
Kreis Lippe. Im Kreis Lippe sind bei toten Wildtieren kürzlich das Staupevirus und die Tularämie („Hasenpest“) nachgewiesen worden. Daher rät das Veterinäramt des Kreises Lippe zur Vorsicht: Wildtierkadaver sollen nicht angefasst und Hunde grundsätzlich beim Gassigehen angeleint werden.
Jägerinnen und Jäger sowie Menschen, die mit toten Wildtieren umgehen müssen, sollten verstärkt auf die empfohlene Schutzkleidung und eine entsprechende Hygiene achten, schreibt der Kreis Lippe in einer Mitteilung.
Das Staupevirus sei jüngst bei einem Waschbären in Leopoldstal festgestellt worden. Während für Menschen von diesem Erreger keine Gefahr ausgehe, könnten sich allerdings Hunde (sowie andere Wildtiere) mit Staupe infizieren. Da sich die Krankheit unter anderem durch Speichel, Nasen- und Augensekret, Kot und Urin infizierter Tiere übertragen kann, sollten Hunde grundsätzlich einen belastbaren Impfschutz gegen Staupe haben und so ausgeführt werden, dass der direkte Kontakt mit Wildtieren ausgeschlossen ist.
Genau das – auffällige und tote Wildtieren nicht anfassen und Hunde anleinen – rät das Veterinäramt auch zum Schutz vor Tularämie. Die auch „Hasenpest“ genannte Krankheit sei vergangene Woche bei einem in Billinghausen gefundenen Hasen festgestellt worden. Der Erreger infiziere zwar vor allem Nagetiere. Anders als bei der Staupe können bei intensivem Kontakt mit erkrankten Tieren oder deren Ausscheidungen aber auch Menschen an Tularämie erkranken.
Ein Infektionsrisiko bestehe daher in erster Linie für Jägerinnen und Jäger sowie für Menschen, die mit potentiell infizierten Tieren umgehen müssen, insbesondere beim Enthäuten und Ausnehmen erlegten Wildes. Dieser Personenkreis sollte daher unbedingt die ohnehin empfohlene Schutzkleidung wie Einmalhandschuhe und Atemschutz tragen und eine entsprechend strenge Hygiene einhalten, vor allem gründliches Händewaschen und –desinfizieren. Wild sollte vor dem Verzehr stets ausreichend durchgegart werden.
Sowohl die Staupe als auch die Tularämie seien keine seltenen Krankheiten bei Wildtieren und entsprechend weit verbreitet. So verstarben die meisten im Rahmen des Wildtiermonitorings untersuchten Waschbären im aktuell ausgewerteten Jagdjahr 2021/22 in NRW an der Staupe, das sind 64,7 Prozent. Die Tularämie wurde bei Hasen im Kreis Lippe in den vergangenen zwei Jahren bereits in Schlangen, Schieder-Schwalenberg, Extertal und Detmold nachgewiesen.