Einbußen im verarbeitenden Gewerbe

Lippische Industrie mit acht Prozent Umsatzminus

Kreis Lippe. In den 111 lippischen Betrieben des verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten ist von Januar bis September dieses Jahres ein Umsatz von insgesamt rund 5,8 Milliarden Euro erwirtschaftet worden, teilt die IHK Lippe mit.

Das entspricht einem Minus von 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (NRW minus 4,8 Prozent). Das zeigt eine Auswertung der Daten des Statistischen Landesamtes (IT.NRW) durch die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). Die heimische Industrie hat im ersten Halbjahr sowohl im Inland (minus 8 Prozent, NRW: minus 5,6 Prozent) wie auch im Ausland (minus 8,5 Prozent, NRW: minus 3,8 Prozent) Umsatzanteile verloren.

„Wir sind über die aktuelle Lage in der lippischen Industrie sehr besorgt“, äußert sich Svenja Jochens, Hauptgeschäftsführerin der IHK Lippe. Viele Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes hätten massive Absatzprobleme. Der Auftragseingang sei nach wie vor niedrig. Jochens sieht dafür mehrere Gründe: „Die Wirtschaft leidet unter hohen Standortkosten. Das beeinträchtigt die Wettbewerbsfähigkeit massiv. Unsicherheiten über die künftige deutsche Wirtschaftspolitik und die Auswirkungen der US-Wahlen lähmen die Investitionsbereitschaft. Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft am Standort Deutschland müssen schnell besser werden. Hier besteht dringender Handlungsbedarf“, fordert Jochens.

In Lippes mit Abstand größter Einzelbranche, der Elektrotechnik, fällt das Umsatzminus mit 17 Prozent besonders groß aus. Auch die Möbelindustrie (minus 10 Prozent) und der Maschinenbau (minus 3,1 Prozent) verzeichnen ein Minus gegenüber den ersten neun Monaten des Vorjahres. Besser läuft es hingegen vor allem in der Chemieindustrie (plus 8,7 Prozent) und der Kunststoffverarbeitung (plus 6,6 Prozent).

Die Exportquote in Lippe ist um 0,4 Prozent auf 53,7 Prozent gesunken (NRW: 47,3 Prozent). Mehr als jeder zweite Euro wird von den 111 betrachteten Unternehmen im Ausland erwirtschaftet. Trotz der schwierigen Wirtschaftslage ist die Zahl der Beschäftigten in diesen Unternehmen insgesamt um 0,8 Prozent (NRW: minus 0,9 Prozent) auf 28.142 Personen gestiegen.

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