Leos Kino empfiehlt „The Movies“ – eine spannende Doku-Reihe über die Geschichte Hollywoods in der ARD-Mediathek
Von Ulrich Schumann
Wie heißen die Schlüsselwerke der Filmgeschichte? Welche Filme prägten ganze Generationen? Was haben uns die Klassiker heute noch zu sagen? Etwas verspätet gratuliert die Doku-Reihe „The Movies“ dem Kino zum 125. Geburtstag – zumindest dem amerikanischen. Das Ziel ist ambitioniert: in nur 12 Folgen à 45 Minuten stellt die Serie die gesamte amerikanische Kinogeschichte dar und spart lediglich an den Anfängen und am Stummfilm.
Fachkundig werden nahezu alle Klassiker von 1927 bis heute von prominenten Expertinnen und Experten wie Steven Spielberg, Tom Hanks oder Julia Roberts vorgestellt, Kernszenen analysiert und eingeordnet. An lustigen Anekdoten mangelt es nicht.
Die Gliederung der Reihe ist transparent: die erste Folge beschäftigt sich mit den Jahren 1927 bis 1941, die zweite mit den Jahren 1942 bis 1959, danach gibt es pro Jahrzehnt zwei Folgen. Die einzelnen Folgen bauen nicht aufeinander auf, sie können auch einzeln gesichtet werden – aber wer will das schon?
Eine schöne Idee der ARD: die Reihe ist sowohl im englischen Original als auch in einer deutschen Synchronfassung abrufbar. Beide Varianten haben ihre Vorzüge.
Bei den unzähligen Klassikern bleiben für jeden Film nur wenige Augenblicke, das Tempo ist hoch, der Zuschauer fühlt sich, als würde im schnellen Vorlauf durch die Filmgeschichte spulen.
Es ist eine wahre Freude mal wieder Cary Grant zu sehen, Ausschnitte aus „Das Fenster zum Hof“ zu erleben oder beim „Blade Runner“ mitzufiebern. Plötzlich haben wir Lust alte Filme wiederzusehen, neu zu entdecken oder Lücken im Filmwissen zu stopfen. „The Movies“ macht Lust auf Filme. Das ist nicht die schlechteste Voraussetzung in Tagen, in denen die Kinos endlich wieder öffnen.